Datum
15.02.2021
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Ein digitales Spital stiftet gleich mehrere Nutzen und ermöglicht effizientere Abläufe sowie auch mehr Sicherheit im Umgang mit dem Patienten. Manuelle Arbeiten und damit Fehleranfälligkeiten werden reduziert, die tägliche Arbeit vereinfacht und Verwaltung und Organisation tatkräftig unterstützt.
Effizienz zur Bewältigung des Kostendrucks im Zeitalter der Fallpauschalen
Im Alltag ist effizientes Arbeiten mit dem klinischen Informationssystem unter dem stetig steigenden Kostendruck unabdingbar. Die IT des Spitals wird durch den Einsatz Software-gestützter Lösungen hier zum Enabler schlanker Prozesse für eine bessere Zusammenarbeit entlang des gesamten Behandlungsprozesses. Im Fokus steht der Login von mobilen Endgeräten auf die KISIM Mobile App und das KISIM Teamboard.
Mithilfe eines IAMs in Kombination mit einer KIS App werden Behandlungsprozesse verbessert, der Zugriff auf Patientendaten erfolgt schnell und sicher. Allen Beteiligten werden die notwendigen Informationen auf ihren jeweiligen Endgeräten in Echtzeit transparent und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten zur Verfügung gestellt.
Der Login ins KIS auf mobilen Endgeräten erfolgt unter Benutzung der Zugangskarte und ohne, dass jedes Mal ein zusätzliches Passwort notwendig ist. Das spart Zeit, bis zu 30 Minuten pro Person innerhalb eines Tages. Im Hintergrund erfolgt die Bestätigung der persönlichen ID über den Appliance Server des Single Sign-On Providers und das klinische Informationssystem gibt die Daten frei, für die der User gemäss über IAM vergebenen Berechtigungen autorisiert ist. Der Login erfolgt direkt auf die laufende Session und liefert somit die aktuellen Daten.
Das digitale KISIM Teamboard bietet zur Verwaltung und Planung von Ressourcen sowie Patienten. Dabei finden sich zahlreiche Möglichkeiten Pflege- und Arbeitsabläufe effizienter und transparenter zu gestalten. Im Fokus stehen die Bettenplanung, Zuständigkeiten, Einsatzplanung, Krankenakten und das Lean Management. Im sogenannten Huddle (Zusammenkunft des Teams zwei Mal am Tag) unterstützt das KISIM Teamboard die Team Planung, da darauf direkt die Zuteilung der Patienten auf die zuständigen Pflegenden pro Schicht durchgeführt werden kann. Zudem sind auf dem Teamboard die benötigten Patienteninformationen wie zum Beispiel die zu verabreichenden Medikamente oder die durchzuführenden Massnahmen wie Puls messen direkt einsehbar. Ausserdem ist sichtbar, welche Patienten auf die Station kommen und wann sie diese verlassen. Auf dem Teamboard sind Informationen aus dem KIS und PEP auf Kacheln angeordnet. Zum Beispiel können anstehende Operationen, zuletzt gemessene Vitalwerte und allgemeine Informationen zum Patienten angezeigt werden, und auch eine Optimierung auf die Bedürfnisse von zum Beispiel Notfall-Stationen ist möglich.
Die Software Architektur des KISIM Teamboards ist browserunabhängig aufgebaut, weitreichend konfigurierbar und speziell für Touch optimiert, sodass diese Art der Anwendung schneller ist als der Einsatz eines Desktop-PCs. Die Lösung lässt sich direkt in die KISIM-Infrastruktur integrieren und greift so auf alle darin enthaltenen Daten zu, visualisiert sie und ermöglicht deren Bearbeitung. Zusätzliche Informationen werden über die Anbindung ans PEP und ans IAM-System bereitgestellt.
Patientensicherheit als oberstes Gut
Neben der Steigerung der Prozesseffizienz darf auch die Sicherheit eben dieser nicht vernachlässigt werden. Für klinische Workflows wird ein durchgängiger Informationsfluss sichergestellt. Das KIS stellt Software-gestützte Vorgaben und Genehmigungen für Tätigkeiten rund um den Patienten bereit und erhält Status-Informationen zurückgespiegelt.
Um Verwechslungen oder unerwünschten Wechselwirkungen im Umgang mit Blutprodukten vorzubeugen, wird über die App KISIM Mobile eine Scanning-Funktionalität zur Verfügung gestellt. Diese unterstützt in drei Dimensionen: bei der Arbeit mit Blutentnahmen und Blutbeuteln, bei der Closed Loop Medication und bei der Wunddokumentation.
Durch das Scannen von Blutentnahmen, Blutbeuteln und Patienten-Armbändern wird die eindeutige Zuordnung sichergestellt. Codes müssen nicht mehr manuell abgeglichen werden. KISIM Mobile prüft beispielsweise, ob die Blutkonserve die richtige ist, indem sie das Einsehen des Begleit-scheins ermöglicht. Blutröhrchen können nach der Entnahme den Patienten-Informationen hin-zugefügt werden
Ebenfalls möglich ist das Scannen von Medikamentenpackungen und Blisters, um sicherzustellen, dass der richtige Patient zur richtigen Zeit die korrekte Medikation erhält und das auch dokumentiert wird (Closed Loop Medication). Das KIS gibt über die App einerseits die Vorgaben, welche Medikamente zu richten sind, zeigt an, was im jeweiligen Fach vorhanden sein soll und dokumentiert den Status der Verabreichung.
Die dritte mobile Funktionalität ist die unterstützte Wunddokumentation. Direkt aus KISIM Mobile heraus wird ein Foto aufgenommen und dann direkt ans KIS-System gesendet. So verlässt das aufgenommen Bild zu keiner Zeit die KIS Mobile App und erscheint deshalb auch nicht im der Photo- oder Album-App des Mobilgeräts. Dabei wird die Wunde automatisch vermessen und ermöglicht per Checkboxen die Dokumentation des Wundstadiums.
Enge Zusammenarbeit
Claudio Fuchs, Dipl. Ing. FH - Informatikingenieur mit Nachdiplomstudium in Informationssicherheit, beschäftigt sich seit 2004 ausschliesslich mit Identity- und Accessmanagement (IAM). Er ist Mitglied der Geschäftsleitung der IPG Gruppe, welche über 100 Unternehmen zu ihren Kunden zählen darf. Für IPG verantwortet er die Märkte Österreich und Schweiz. Im Nebenamt ist Claudio Fuchs Hochschuldozent für Projekt- und Qualitätsmanagement an der Hochschule Rapperswil sowie Verwaltungsrat einer Schweizer Bank.