Joubin Rahimi
Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights! Mein Name ist Joubin Rahimi und heute darf ich Frank Miller begrüßen. Hallo Frank.
Frank Miller
Hallo. Ich freue mich, dass ich dabei sein darf zu den insights! In dieser Folge.
Joubin Rahimi
Ja, das ist mega. Wir haben uns ja kennengelernt, auch bei einem mega, mega, mega tollen Event von der NFQ. In Bangkok haben wir uns ja kennengelernt. Wir hatten ja vorher gar keine Berührungspunkte, aber ich kann mich an unser Gespräch, abends um 11, 12, war sehr spät, aber lang, über die Zukunft des E-Commerce, der Digitalisierung und gerade für
Industrieunternehmen daran erinnern und dachte mir: „Wir müssen mal miteinander reden, aber damit jeder weiß, mit wem er es hier zu tun hat. Vielleicht magst du zwei, drei Sätze zu dir erzählen?
Frank Miller
Ja klar, gerne. Also sehr positiv erinnere ich mich an unser erstes Treffen. Im Januar war das und zurück in diesem Jahr. Und schwups, sind wir schon im Sommer drin. Mein Name ist Frank, Frank Miller. Ich bin CEO der Inbound Marketingagentur straight. Wir sitzen in München und ja, Digitalisierung, digitale Transformation, Mittelstand ist eins unserer großen Missionen, die wir hier haben, vor allem mit der Methodik Inbound-Marketing, die wir jeden Tag versuchen, auch gerade in Europa/Deutschland zu etablieren.
Joubin Rahimi
Und Inbound Agentur gibt es ja die einen oder anderen. Was mir aber bei euch super gefallen hat, war die Fokussierung auf Industrieunternehmen im Baugewerbe war das? Ist das richtig, dass ihr diese, ihr macht es nicht nur, aber schon so eine Fokussierung drauf habt?
Frank Miller
Das ist eine Fokussierung, die wir gewissermaßen so, da haben wir uns reingeschlitzert, nicht zuletzt durch langjährige Zusammenarbeit mit einem der führenden Elektrogerätehersteller hier in Deutschland/Europa. Ja, man kommt dann da irgendwo so hin, weil man da seine Expertise aufgebaut hat und viele unserer Kunden sind mittelbar oder unmittelbar tatsächlich am Baugewerbe dran. Wenn viel gebaut wird, haben die viele Aufträge. Wenn wenig gebaut wird, wie in diesen Zeiten, sieht es da gerade nicht so gut aus. Insofern ist es umso wichtiger, gerade auch in diesen Zeiten, wo vielleicht Aufträge ausbleiben, weil bestimmte Entwicklungen nicht so stattfinden, wie sie eigentlich sollten, auch weil der Bedarf ja für Neubau da ist, dass man eben über digitale Mechaniken, Methodiken, Effizienzen schafft, die man früher vielleicht so noch nicht hatte.
Joubin Rahimi
Und das, finde ich, ist natürlich spannend, dass du es ansprichst. Die Lage ist nicht so einfach, wenn ihr sagt, am Bau seid ihr gekoppelt, der Zins ist gestiegen, fürs neue Bauen über Darlehen. Die Kosten sind aber auch nach oben gegangen. Also nicht das, was man gehofft hat, Kosten gehen runter, wenn der Zins hochgeht, sondern beides ging nach oben. Warum denkst du, soll man bei so einem schrumpften Markt dennoch viel Werbung machen? Weil der Markt ist ja kleiner.
Frank Miller
Ja, also es geht ja nicht nur Werbung, die wir tun. Wir tun ohnehin keine Werbung in dem Sinn. Straight ist zwar eine Agentur, die ursprünglich aus dem Dialog-Marketing entstanden ist im Jahr 2001. Heute arbeiten wir entlang der Methodik Inbound-Marketing, bei uns auch mit dem Zusatz Creative Inbound Marketing, denn die Kreativität, die wir brauchen, um bestimmte Botschaften an die Menschen zu bringen, die eben Bedürfnisse befrieden, die ist dabei wichtig. Und deine Frage zu beantworten, gerade in stagnierenden Märkten, die entweder politisch bedingt oder gesamtwirtschaftlich bedingt ins Stocken kommen, ist es wichtig, unter dem Aspekt der Digitalisierung zu schauen: Wo kann ich Effizienzen schaffen? Wo kann ich Prozesse vereinfachen? In Klammer auch digitalisieren. Wo kann ich Methodiken etablieren, die – ich nenne es mal so Begriffe wie Lead-Generierung, Lead-Nurturing, Lead-Qualifizierung – nachher die Lead-Marketing, in Klammer auch Sales Ausgaben effizienter schaffen und ich dann viel stärker mit dem Blick auf den ROI auch das zurückbekomme, was ich vorne investiert habe. Und da geht es weniger klassische Werbung oder Werbung, wie wir das noch aus den alten 90er oder 2000 lang gehen, sondern vielmehr um digitale Methodiken, um ROI-Betrachtungen effizient zu schaffen.
Joubin Rahimi
Im B2C sind wir es ja gewohnt. Jetzt habt ihr Unternehmen, die nicht direkt, sondern eher über einen drei-oder gar vier-stufigen Vertrieb dann verkaufen an den, der es nutzt, Küchenhersteller und andere Bereiche in dem Umfeld oder andere Gewerke in dem Umfeld. Warum sollte ein Küchenhersteller … Ich nehme das jetzt mal so als Beispiel. Es gibt wahrscheinlich auch Fenster und all die anderen, die auch Fensterhersteller vielleicht noch mal extremer, wo der Nichtspezialist auch gar nicht typischerweise entschieden hat, aber das hat sich vielleicht geändert. Oder warum machen die dann Werbung auf den Endkunden, obwohl der das gar nicht kauft, sondern das ist vielleicht der Großhändler?
Frank Miller
Vielen Dank für diese Frage. Das ist tatsächlich etwas, was wir in den vielen Jahren der digitalen Transformation miterleben durften, gerade bei den Unternehmen, die eben mittelbar oder unmittelbar an den Bau dranhängen, an der Baubranche. Wir arbeiten für einen der führenden Elektrogerätehersteller, für einen der führenden Küchenhersteller. Elektrogerätehersteller für die Küche für die Küche und Küche selber gehören sehr eng zusammen. Wir haben aber auch Kunden für Fenster und Türen und wir haben einen
Flachdachhersteller im Haus. Also überall, wo gebaut wird, sind wir mit dran. Und was haben die alle miteinander gemeinsam? Alle arbeiten mehr oder weniger über einen mindestens zweistufigen Vertriebsweg. Das heißt, da ist ein Fachhändler noch im Einsatz, der entweder die Küche verkauft oder die Fenster und Türen verkauft oder auch in der Flachdachplanung berät was das optimale Setting nachher für mein Bauvorhaben ist, ob das nun das Häusle ist, was man so baut oder nachher auch innerhalb der Wohnungswirtschaft. Die Endkunden – und das haben wir ja alle gelernt in den letzten 15 Jahren haben gelernt, nicht zuletzt auch durch Social-Media-Aktivitäten, sich sehr klar und sehr intensiv eine eigene Meinung zu bilden, was gut zum eigenen Bedürfnis passt. Welche Marke, welches Produkt. Man kann gerade durch das Internet, durch Google, durch all die Mechaniken, die wir heute haben – da will ich jetzt gar nicht im Detail drauf eingehen –, kann ich mich als normalsterblicher Mensch sehr gut vorab informieren und eine sehr klare Kaufentscheidung vorab schon treffen. Und wir nennen das, oder das nennt auch die Branche, Direct to Consumer. Das heißt, die Hersteller kommen in eine Haltung, direkt mit dem Konsumenten zu sprechen. Das war ein großer essenzieller Teil oder das ist heute noch in der Transformation die Ziel Gruppenbetrachtung zu verändern von rein B2B hin zu B2C. Ich nenne das auch gerne einfach B2H, Business to Human, denn alle sind wir in diesem großen Korridor Menschen, die bestimmte Bedürfnisse haben, natürlich immer aus einem anderen Kontext heraus. Und darum geht es nachher. Kontext, Relevanz, das muss ich miteinander verbinden und dann funktioniert es auch mit der kommunikativen Botschaft.
Joubin Rahimi
Also mega auch im Vorgespräch, ich kam gar nicht drauf. Wir haben eine D2C-Studie mit dem Institut für Handelsforschung gemacht und da kam auch genau das heraus, dass gerade die jüngeren Menschen sich schon Gedanken machen, welche Küche, welche Fenster und so weiter nehme ich? Und dann nicht nur dem Handwerker sagen: „Mach mal und ihn machen lassen, sondern da schon schnell eine klare Vorstellung, dass die sagen: „Ich will schon mit dabei sein. Ich habe da ein schönes Bild. In der klassischen früheren Kommunikation B2B hat man Produktinformationen, Product Features, Markenwerte, markenrelevante Themen dem Fachhandel mitgegeben. Der Fachhandel ist draußen losmarschiert und hat nach bestem Wissen und Gewissen diese Botschaften an den Endkunden weitergegeben. Ich bin ins Geschäft gekommen, ich wurde beraten.
Frank Miller
Gerade Beispiel der Küchenplanung. Küchenplanung mache ich nicht einfach mal schnell übers Internet. Da habe ich sehr viele Parameter, wo ich auch eine gewisse persönliche Beratung brauche. Die Architektur, meine Räumlichkeit und so weiter. Da kommen einige Punkte zusammen. Bis zuletzt natürlich die Auswahl der perfekten für meine Bedürfnisse passenden Elektrogeräte oder Hausgeräte. Die Schwingung hat sich da ein bisschen verändert, denn der Fachhandel, und das haben wir alle vielleicht mehr oder weniger schon mal erlebt und das meine ich gar nicht despektierlich in den Fachhandel hinein, auch bedingt durch die Komplexität, hat irgendwann nicht mehr klar beraten können: Wofür steht eigentlich diese Marke? Was sind eigentlich diese Product Features, die ich habe? Was ist der wirkliche Mehrwert? Und warum verkaufe ich jetzt das oder jenes Gerät oder diese oder jene Küche statt der anderen? Oft haben wir sogar beobachtet, dass es nachher einfach nur Pricing Features waren, wo der Fachhändler gesagt hat, Da kriege ich eine höhere Provision, deswegen verkaufe ich jetzt das, obwohl es vielleicht gar nicht ganz so beim Bedürfnis des Endkunden war. Und da möchte ich drauf hin: Das Bedürfnis der Endkunden ist nicht immer zwingend Kosten sparen, sondern eben in den Features, die ich mir Wünsche, das Optimale zu bekommen. Und wer kann es nicht besser erklären, als der Hersteller selbst, wenn er es richtig erklärt? Und da geht es nicht darum, die Features im Detail zu erklären, sondern bedarfsorientierten Mehrwerten zu kommunizieren, warum jetzt diese Küche, dieses Fenster oder dieses Hausgerät für mich das Optimale ist, damit ich bestimmte Dinge erledigen kann, die ich vorher nicht machen konnte. Also das soll ja Probleme lösen. Wenn ich dabei den Fachhandel mitnehme, ist das gut. Wenn es mir aber gelingt, den Endkunden so weit vorzubereiten in seiner Kaufentscheidung, dass er eigentlich die Marke haben will und der Fachhändler letztendlich dafür da ist, mir den Kauf abzuschließen und womöglich dann auch die Geräte, die Küche oder die Fenster einzubauen, dann bleibt jeder bei dem, was er am besten kann, nämlich bei seinen Leistungen genau die Dinge zu machen. Und der Fachhändler muss nicht mehr zwingend irgendwelche Features verkaufen, die er vielleicht eh nicht so genau verstanden haben möchte, sondern kann sich eben auf den Einbau fokussieren oder eben auf die Installation oder die Themen, die er halt belegt.
Joubin Rahimi
Der Küchenplaner, wir haben auch vor ein paar Jahren noch mal neu gebaut, wir haben saniert. Meine Frau hat es übernommen. Da sind wir dann in die entsprechenden Küchenplanungsstudios gegangen und sie hat dann irgendwann gesagt, mit dem wird sie ganz gerne das weiter durchplanen, weil der versteht sie am besten und fühlt uns auch gut beraten. Aber der wusste natürlich, weil wir da rein sind, wir haben auch einen Need, wir haben auch einen Compelling reason to act, sage ich immer. Das neue Domizil braucht halt eine Küche und dann wusste er, da ist eine Möglichkeit und aufgrund der Größe konnte er Sachen auch einschätzen. Ein Küchenhersteller, da laufe ich ja nicht rein. Wie kommt der überhaupt an mich? Weil ich sehe die Küchenhersteller ja auch nicht in der Kölner Fußgängerzone Werbung machen. Und ansonsten, wie kommt der an mich und kann mich dann beeindrucken? Weil das hat in der Zeit, das ist jetzt noch zwei Jahre her, nicht stattgefunden. Vielleicht war ich auch nicht auf den der richtigen Veranstaltungen, weiß ich nicht.
Frank Miller
Aber das ist natürlich eine bestimmte Herausforderung für die Industrieunternehmen, die ja sonst aus so einem B2B-Vertrieb kommen und die jetzt auf einmal D2C machen müssen und dann aber noch erschwert ist D2C, weil sie ja gar nicht wissen, wo sie vielleicht suchen müssen. Aber vielleicht erinnere ich mich da auch.
Joubin Rahimi
Ja, genau.
Frank Miller
Also das sind mehrere Punkte. Das könnte man natürlich überlegen: Baue ich ein Inner-City-Event Showroom für einen Küchenhersteller in die innerstädtische Lage? Das kann ich machen. Dann brauche ich Personal, dann brauche ich die Location. Das kostet alles Geld. Und ob dann tatsächlich das in Form von der Lead-Generierung so funktioniert, dass ich irgendwann einen sinnvollen ROI habe, müsste man mal in einem Business-Case durchrechnen. Wir fokussieren uns ja tatsächlich auf die digitale Welt und wir wissen, dass die Menschen, gerade bei der Idee „Ich brauche eine neue Küche, weil ich baue ein Haus oder ich ziehe oder ich möchte renovieren, gerade in den Zeiten von Corona, wo Menschen viel zu Hause geblieben sind – das wissen wir –, wurde investiert, man hat sich das zu Hause schön gemacht. Und gerade in diesen Zeiten haben sich die Menschen damit beschäftigt: „Ja, eine neue Küche, das wäre jetzt mal nice. Dazu die passenden Elektrogeräte. So ein Selbstkocher, den es da gibt, da gibt es verschiedene Hersteller in Deutschland, wäre auch ganz cool. Habe hier und da schon irgendwo Werbung gesehen oder habe was gelesen, in Foren gelesen. Also die Menschen sind informiert, die sprechen miteinander, die recherchieren, die googeln auch oder nutzen die Suchmaschine, um an bestimmte Inhalte zu kommen. Und da kommen wir jetzt natürlich dann mit der Methodik Inbound-Marketing. Was sagt die Methodik?
Die ist in drei Elementen aufgebaut: Anziehen, interagieren und begeistern. Das Ganze dreht sich letztendlich in eine Art Flywheel um den Menschen, um den bedarfsorientierten Menschen. Und genau dieses Anziehen, das greift an, um Inhalte zu generieren, wo die Menschen eine Idee haben: „Ich habe ein Bedürfnis: Ich bräuchte jetzt eine neue Küche mit coolen Elektrogeräten. Dazu gehört die Markenkommunikation. Eine Marke selber schafft danach die Differenzierung unter uns. Die Produkte sind heutzutage alle in den Features ähnlich, wenn nicht sogar gleich. Die Marke schafft die Differenzierung und am Ende auch der Service dahinter. Ist der Service, ist der Vertrauen da, von dem du gerade gesprochen hast? Und all das gilt zu kommunizieren und die Menschen dort abzugreifen, dort zu erreichen, wo sie auch in der Recherche-Phase sind oder zu mir zu holen auf meine eigene Website, durch meine Blog-Artikel, die ich verfasst habe, durch meine Magazinelemente, durch meine Product-Guides, Produktkonfiguratoren, Planungstools, was auch immer man da so braucht, je nachdem, wo ich mich gerade in der Customer Journey meiner Bedarfsentscheidung befinde – gibt es verschiedene Stufen –, kann ich dann den Menschen mit den richtigen Features abholen, digital abholen und in eine Interaktion bringen. Zweiter Punkt: Die Interaktion findet statt und jetzt wird es wichtig, wo auch vielleicht der Fachhandel wieder ins Spiel kommt. Genau da haben wir ja auch, wie im Vorfeld schon besprochen, entsprechend schöne Umsetzungen gemacht für den herstellenden Mittelstand hier in Deutschland, auch in anderen Ländern. Ich nehme den Fachhandel mit. In dem Moment, wo sich ein bedarfsorientierter Mensch durch seine Interaktion, durch die Eingabe bestimmter Features, die er gerne hätte, durch bestimmte Angaben, die er gemacht hat, weil er etwas für wichtig hält, wo er die gemacht hat, leite ich diese Angaben. Ich habe das Einverständnis natürlich von dem Nutzer bekommen, dass ich die Daten speichern darf, gebe ich die als gesamtes Lead-Paket dem Fachhandel mit. Der Fachhandel bekommt das und kann natürlich jetzt beim Beratungsgespäch vorkonditioniert starten. Er ist gebrieft. Er weiß genau, was der Mensch schon für einen Bedarf hat. Er muss einmal durchlesen und kann dann sehr viel schneller, sehr viel zielgerichteter, ein passendes Angebot machen. Meine Erfahrung, ich habe schon in meinem Leben ein paar Küchen kaufen dürfen. Je besser man den Fachhändler im Vorfeld brieft oder beim Erstgespräch, desto mehr Freude hat er bei der Planung und desto schneller und effizienter ist er nachher auch in dem Erfüllen deiner Bedürfnisse und Wünsche. Und man kann sogar relativ viel bekommen, obwohl man ja auch im Bedarf oft mal eine Budgetgrenze drin hat. Wenn der Fachhändler weniger Planungsaufwand hat, weil er viele Planungsbeispiele suchen muss und ich eine gute Vorkonditionierung habe, bin ich da schneller. Und das sind genau die Elemente, von denen ich vorhin gesprochen habe. Wir schaffen durch die Art und Weise der Qualifizierung und durch die Methodik einfach eine sehr viel stärkere Effizienz und dadurch einen besseren Impact, auch für den Fachhändler.
Joubin Rahimi
Aber wo findet ihr diese Person? Wo würdet ihr denjenigen, der sagt: „Ich habe jetzt Interesse, für einen Küchenhersteller beispielsweise oder Türenfenster, identifiziert ihr den? Macht ihr es dann über Ads-Werbung, wo ihr sagt, das Suchverhalten verändert sich und wir haben dann digitale Twins?
Frank Miller
Das ist eine Kombination aus beiden. Alter Spruch „Go fishing where the fishes are". Wo sind aber die Gewässer, wo die Fische sind? Die muss ich natürlich identifizieren. Auf der einen Seite, das ist dann eher so, ich mache so Outbound-Werbung, ich buche Google Ads ein. Ja, das machen wir unterstützend, denn die Maschine Google oder Suchmaschine per se
funktioniert ja aus organischen Suchergebnissen und gekauften Suchergebnissen und beides zusammenbringt nachher im Impact die optimale Essenz. Wir gehen natürlich auch kommunikativ mit entsprechenden Werbemitteln, Advertising, dort raus, wo es Sinn macht, wenn bestimmte Highlights sind, aber das Grundrauschen, um die Menschen zu finden, ist eher ein anderes Modell. Das ist nicht das Go-Fishing-with-the-Fishes-Are-Modell, sondern schaff etwas Schönes, schaff eine Umgebung, wo die Menschen zu dir kommen. Ein schönes Beispiel, was ich da habe, ist so das Oasenmodell. Ich kreiere eine Oase, warte bis sich das herumgesprochen hat draußen in der Wüste, wo die hungrigen und durstigen Tiere sind, vor allem die Durstigen, die kommen zu meiner Oase sehen, da gibt es Schatten, da gibt es Wasser und sie erzählen das den anderen Tieren weiter und die werden auch kommen. Das braucht ein bisschen mehr Zeit. Deswegen ist Inbound-Marketing auch immer etwas nachhaltiger oder längerfristiger, dafür aber auch nachhaltiger, denn wenn die Oase mal da ist, werden die Leute kommen, also die Tiere in der Wüste, und werden dann auch genussvoll das Wasser schlürfen, um mal in dieser Bildwelt zu bleiben.
Joubin Rahimi
Schön. Und ihr baut ja selber eine eigene Oase auf. Erst mal danke für die Insights dazu Und zwar habe ich über einen eurer Newsletter, die ihr gerade rausgeschickt habt, von Daisee erfahren. Und das finde ich ganz spannend. Daisee ist ja etwas, was ihr selber entwickelt habt, unter anderem mit künstlicher Intelligenz. Und die erste Frage wäre für mich so generelle Natur: Wie siehst du KI? Wie verändert das dann ja auch euer Geschäftsmodell? Und wie reagiert ihr darauf? Und ist Daisee eine Reaktion darauf?
Frank Miller
Also diesen Fragenkomplex würde ich gerne mit dir erarbeiten. Genau. Also ich selber bin ja gelernter Ingenieur für Medientechnik. Da tatsächlich in meinem Gen steckt die Innovation. Ich weiß gar nicht, ob es die Ingenieure in Deutschland so noch gibt. Ich bin, glaube ich, einer der letzten Generationen. Mitte der 90er durfte ich meinen Abschluss machen. Die Welt von KI oder Artificial Intelligence, die beschäftigt mich schon länger. Nicht zuletzt, aber intensiver, nachdem es natürlich massentauglich geworden ist. Ki ist in aller Munde. Ki ist auch, da habe ich eine ganz klare Meinung, mindestens so eine Revolution wie die Erfindung des Internets, wenn nicht sogar was Größeres. Und auch die Erfindung des Internets durfte ich live miterleben. Ich war in gewisser Weise ein Teil davon und freue mich tierisch, dass ich jetzt auch ein Teil davon sein darf, von KI oder bei der KI-Entwicklung mitzumachen, mit all den Chancen und all den Risiken, die dazugehören. Für uns als Unternehmen, als Organisation bei Straigt, befassen wir uns natürlich auch schon länger damit und Daisee ist nicht unbedingt eine Reaktion, aber ein Angebot an unsere Kunden und unsere potenziellen Kunden, gerade aus dem Mittelstand, den Einstieg die künstliche Intelligenz, in die Digitalisierung der künstlichen Gene zu vereinfachen.
Joubin Rahimi
Also wofür steht eigentlich Daisee?
Frank Miller
Daisee, D-A-I-S-E-E. Ist kein See am Tag, sondern es steht für Data-driven artificial Intelligence Solutions for Expert Enablement System. Ein kompliziertes Wort kann man auch bei uns auf der Webseite nachlesen. Und „Daisee wurde dafür gebaut, um uns kreativ schaffen Marketeers, Salesmenschen, ja, Digitalexperten zu unterstützen, markenrelevante Inhalte dort hineinzusetzen, Tonalities reinzugeben und im Prinzip den Umweg über die einschlägigen Tools wie ChatGPT oder wie sie auch heißen mögen, abzukürzen, um eben markenrelevante, produktrelevante Kreationen herauszubekommen, die wir schon seit mehreren, ich sage fast gesagt Jahren ohnehin schon anwenden. Und das ist ein ganz spannendes System, was einladen soll, wirklich allen mitzumachen, mit uns daran zu entwickeln und zu arbeiten. Es ist jetzt in einer Beta-Version draußen und auch das System lernt täglich dazu mit uns und wir werden es natürlich immer besser machen.
Joubin Rahimi
Und was erhofft ihr euch davon?
Frank Miller
Also unsere Mission ist ja, den Mittelstand in Deutschland, nicht nur den, alle Unternehmen in Deutschland in einer gewissen Weise zu digitalisieren und damit dieses Powered by AI auch zu enablen. Meine Erfahrung ist seit eineinhalb Jahren, dass sich Unternehmen immer noch relativ schwer tun, Berührung aufzunehmen mit der künstlichen Intelligenz respektive überhaupt mal die digitale Transformation, die digitale Ersteherung per se ernst zu nehmen. Es reicht nicht aus, eine Website zu haben mit einer E-Mail drauf und zu sagen: „Ich bin digital." Es geht wirklich in Unternehmensprozesse rein, es geht in Organisationen von Strukturen mit rein, es geht nachher in die Art und Weise, wie ich Menschen anspreche, hinein, Hyper Personalization, nur als ein Beispiel genannt. Und Daisee soll dabei eben ein Begleiter sein, ein Support-Assistent, die Hürden zu reduzieren, um uns natürlich auch als Unternehmen in der gewissen Weise zu positionieren und zu zeigen, wir können das. Der Entry war auch nicht unendlich komplex und wir bieten euch an, damit zu arbeiten und letztendlich die Daten auch bei uns reinzugeben. Bei uns heißt in Daisee. Daisee ist separat gehostet, also die Daten werden nicht in irgendwelche Open-AI-Modelle reingegeben. Wir nutzen zwar das KI-Modell von Open AI, also das LLM, das Large Language Model, aber die Daten selber bleiben innerhalb der Anwendung drin. Und ja, gerade das ist auch ein sicherer Punkt. Das ist ein wichtiger Punkt in Deutschland: Sicherheit, Datensicherheit, IT-Security. Und das ist ein Teil der Antwort auf all die Themen, die wir da haben.
Joubin Rahimi
Finde ich erst mal mega, dass ihr als Agentur, die häufig Zeit gegen Geld tauscht, einen Service entwickelt, der das einfach schneller macht, was ihr macht. Ich glaube, das ist auch der Ansatz für die Zukunft für uns alle und auch gut für die Kunden, weil es wird dann schneller und günstiger und, glaube ich, auch in Summe besser. Da ist für mich ein Haken dran. Den teile ich, aber ich würde ganz gerne wissen, warum. Du hast gesagt, KI wird mehr verändert sein als das Internet damals. Und Check, aber da will ich gerne verstehen, warum du das so denkst.
Frank Miller
Die KI wird uns ganzheitlich, und das merken wir in so Firmen, wie wir es sind, aber auch bei unseren Kunden, wird ganzheitlich organisatorisch verändern. Ki wird sicher keine Arbeitsplätze kosten, nicht mittelbar, aber es wird natürlich die Leute in einer gewissen Weise substituieren, die nicht damit um gehen wollen. Und Daisee hat hier mehrere Parameter. Daisee soll Ängste wegnehmen, mit einer KI zu arbeiten. Daisee soll tatsächlich Mehrwerte schaffen, weil ich damit arbeiten kann. Hat man sofort einen Mehrwert. Ich gebe bestimmte Prompts ein, die Prompts sind vorformuliert, die Prompts sind passend auf mein Produkt, auf meine Marke, auf meine Dienstleistung, whatever, wie halt das Modell trainiert ist. Und ich kriege sehr schnell Ergebnisse raus, die, by the way, auch noch gut sind. Also ich kann mit denen wirklich sehr schnell und intensiv direkt arbeiten. Also es ist eine Wegnahme der Angst. Es ist ein Trigger dafür, um umzudenken in der Organisation. Auch wieder Stichwort digitale Transformation. Und da auch noch mal eine Anmerkung dazu, was mir ganz wichtig ist: Wenn ein Unternehmen nicht einen Mindestgrad an Digitalisierung erreicht hat, wird KI nicht helfen können in keinster Weise. Man braucht ein Grundsetup, man braucht eine Grund-Einstellung und man braucht eine grundsätzliche Kultur dafür, dass bestimmte Dinge auch in einer hohen Geschwindigkeit verändert werden Auch in dieser Veränderungsgeschwindigkeit soll Daisee helfen und wir haben es ja selbst an unserem eigenen leibhaftigen Organisationsleben erlebt, wie schnell wir das aufgesetzt haben, umgesetzt haben und die Menschen trainiert haben, damit zu arbeiten. Und deswegen ist es sehr facettenreich. Das Why ist gar nicht so ganz einfach und klar zu beantworten. Da ist etwas da, in dem wir drin sind in einer Welt der KI und in dieser Welt wollen wir auch, weil, wie gesagt, das ist Teil unserer Innovationsleidenschaft, die wir haben in dieser Welt, wollen wir Dinge ausprobieren. Wollen wir schauen, was können wir für Mehrwerte liefern für unsere Kunden, für uns, für den Markt, für Deutschland, für die digitale Transformation, Mittelstand. Und wie können wir dann diesen Mehrwert kommunizieren und auch die Leute dazu bringen, es auszuprobieren? Und ich kann wirklich nur alle einladen: Let's go, lasst es uns ausprobieren. Wir können scheitern, wenn wir aber nicht den Weg versuchen, ihn zu gehen, werden wir nicht mal scheitern. Dann haben wir ein Nein und ein Nein haben wir schon. Also insofern, let's go.
Joubin Rahimi
Super. Schließe mich an. Ich glaube, das ist ein super schönes Schlusswort in dem Zuge: „Nach vorne gehen, ausprobieren, lernen." Das offen zu sehen, spricht mir aus der Seele und ich finde das so toll, dass so viele Menschen, die ich hier interviewen darf, genau diesen Weg gehen. Insofern danke Frank.
Frank Miller
Ja, Joubin.
Joubin Rahimi
Und dafür gibt es Menschen, wie du und ich, Unternehmen, wie die unseren, wo wir genau solche Wege gehen. Und das müssen wir gemeinsam machen.
Frank Miller
Wir können nicht alles alleine hinbekommen. Auch unsere Daisee haben wir nicht alleine aus eigener Kraft entwickelt, sondern wir haben eine strategische Partnerschaft mit einem KI-spezialisierten Unternehmen hier aus Deutschland. Das ist ein junges Start-up. Das sind Menschen, die genau das machen wollen, was wir hier getan haben. Und da kam das eine zum anderen und deswegen haben wir es getan, weil wir es konnten und weil ich davon überzeugt bin, dass dafür eine Hilfestellung gegeben wird, die wir gerade jetzt brauchen Genauso.
Joubin Rahimi
Danke dir, Frank, für die Insights.
Frank Miller
Gerne.
Joubin Rahimi
Waren super mega und ich hoffe auch alle, die jetzt zugehört haben, können über die zwei Punkte: Was kann die Industrie, und ich glaube, das fasst die Industrie in jedem Umfeld, auch im D2C-Umfeld machen, warum ist das so wichtig und warum KI auch wirklich die Welt noch mal anders verändert, als es das Internet schon getan hat und die Digitalisierung nur die Grundlage ist für mehr. Also das so in der Zusammenfassung. Wer Informationen noch braucht, kann sicherlich den Frank wie immer direkt anschreiben. Und Diskussion auch gerne, dann gerne hier unten drunter. Wir diskutieren mega gerne mit.
Frank Miller
Genau.
Joubin Rahimi
Und danke, dass ihr zugehört habt. Danke Frank für deine Zeit und wir sehen uns bestimmt bald wieder.
Frank Miller
Ich bedanke mich und wir sehen uns garantiert bald wieder. Und ja, let's connect, lasst uns vernetzt bleiben.