Joubin Rahimi:
Grandios, dass ihr dabei seid bei einer neuen Folge von insights!. Heute geht es um das Thema Actindo, bzw. den Softwarehersteller und SaaS-Anbieter Actindo und freue mich, dass Sven März sich die Zeit genommen hat, mit mir in die Tiefen von Actindo die Vorteile und auch die Mehrwerte einzusteigen. Hallo Sven.
Sven März:
Hallo Joubin.
Joubin Rahimi:
Danke noch mal, dass du dabei bist, aber vielleicht kannst du erst mal ein, zwei Worte zu dir, ein, zwei Sätze zu dir sagen, bevor wir zu Actindo kommen.
Sven März:
Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich auch über den Austausch. Ich bin bei Actindo für Vertrieb und Marketing zuständig und dementsprechend kann ich bestimmt einiges über unsere Lösung erzählen und wie wir da vorgehen, um Kunden zu unterstützen. Mein Hintergrund ist, dass ich seit 20 Jahren im Bereich Content Management, Digitales Marketing E-Commerce unterwegs bin. Das heißt, ich bin gestartet bei Siemens, hab da einiges im Bereich Content Management und E-Commerce gemacht und bin dann aber ziemlich früh, glaube ich, so 2008, auch im Bereich Cloud Software eingestiegen beim E-Commerce Anbieter Demandware. Damals waren glaube ich noch rund 80 Mitarbeiter weltweit verteilt, hauptsächlich Europa und Amerika. Und das lief dann aber ganz gut. Also die Welle ging dann weiter in Richtung Cloud. Immer mehr Leute haben sich für die Cloud interessiert. 2008/2009 war das so wie mein E Commerce System wird irgendwo in einem Rechenzentrum gehostet? Wie soll denn das funktionieren? Aber die Welle haben wir dann gut mitgenommen ab 2010/2011 und wurden dann eben vom großen Cloudanbieter Salesforce übernommen, war dann auch speziell für dieses Thema E-Commerce verantwortlich im DACH-Bereich und habe mich jetzt gefreut, mit dem Boris in Kontakt zu kommen. Mit einem der Gründer von Actindo, der meinte, das könnte doch ganz spannend sein, jetzt hier auch weiter im E-Commerce Umfeld unterwegs zu sein, allerdings nicht im Storefront Bereich, sondern, da kommen wir bestimmt gleich noch mal drauf, eher so im Bereich Prozesse, Hintergrund, Daten-Orchestrierung usw.
Joubin Rahimi:
Nur eine kleine Randnotiz: Wir wären beinahe Kollegen geworden. 2009 hat mich der Stephan Schambach angerufen, weil ich einen Job gesucht hatte, aber das war nicht so öffentlich. Er hatte mich da angerufen und das fand ich doch sehr beeindruckend und hat mich bis heute auch geprägt, dass er als Geschäftsführer da mich anruft und das habe ich übernommen, bei wichtigen Rollen zu sagen, ich ruf dann persönlich an, weil das dann echt nochmal eine ganz andere Tonalität hat. Aber ich wollte nicht mehr Vertrieb machen. Ich wollte eine Firma gründen und einen Fußabdruck hinterlassen.
Sven März:
Vielleicht noch zu der Geschichte, zu den Hintergründen, das war wirklich eine spannende Zeit, weil der Stephan Demandware in den USA gegründet hat und gleichzeitig auch immer hier unterwegs war und hier Netzwerke gepflegt hatte. Deshalb war das auch für alle Mitarbeiter jetzt in Europa immer eine sehr spannende Zeit, weil es war nicht so das typische amerikanische Unternehmen ja, wir haben den Satelliten irgendwo in Deutschland, irgendwo in England, sondern es war immer international gefühlt, weil einfach von vornherein ein internationales Publikum dabei war.
Joubin Rahimi:
Ja, glaube ich und ich finde auch heute noch eine schöne Zeit. Aber die ist anders. Wie sind wir auf Actindo gestoßen? Das war so vor knapp zwei Jahren und wir haben für viele Kunden E-Commerce Projekte umgesetzt und wir setzen immer noch E-Commerce Projekte um und häufig Add-ons gebaut, eine Call Center Lösung, ein Ordermanagement-System, mal auf Standardsystem, mal selber geschrieben, mal eher die Orchestrierung von Datenflüssen usw. Und da hatte ich irgendwann ein Bild von euch gesehen und da stand ganz groß DOP drauf. Digital Operations Platform. Das hatte ich gefressen, weil ich dachte, das ist und denke es immer noch, das ist das Richtige, was Kunden brauchen, die vielleicht auch noch nicht alle Systeme haben und sagen okay, ich müsste Add-ons machen und zusammenknüpfen, sondern die Lücken haben. Das war unsere Denke jetzt. Ist das ein Teil von Actindo, aber vielleicht kannst du da mal kurz dazu einsteigen, was bietet Actindo in dem Umfeld und was ist das?
Sven März:
Also du hast es schon gesagt: Digital Operations Platform. Digital. Ganz klar. Es geht um die aktuellen E-Commerce Omni-Channel-Prozesse. Und dann? Operations bedeutet eben für uns: Wie bekommen wir die richtigen Daten für diese digitalen Geschäfte zum Kunden? Und wie orchestrieren wir dann die Prozesse? Also alles im Bereich Omni-Channel. Wie kann ich meinen Store von meinen unterschiedlichen Kanälen richtig verwalten und auch gut aussteuern? Und da versuchen wir eben sozusagen die Spinne im Netz zu sein, um alle Daten zusammenzubringen, um einen einheitlichen Satz zusammenzustellen, auch Prozesse richtig zusammenzufassen und dann eben entscheiden zu können, also der Kunde kann dann entscheiden, wie bespiele ich jetzt meine Marktplätze, meinen Onlineshop usw. Das heißt für uns eben das Thema das Operations. Der Begriff ist geprägt aus der Weiterentwicklung des ERPs, wo man eben sagt ich habe hier mein Warenwirtschaftssystem, ich kann meine, wie du schon gesagt hast, Bestellungen verwalten, also Order Management. Aber was heißt denn das jetzt eigentlich im digitalen Zeitalter? Und da ist der Gedanke es geht jetzt darum, das Ganze zu orchestrieren, die Operations außen rumzubauen, um einfach unterschiedlichste Prozesse immer wieder zu verwalten und effizient aufsetzen zu können. Und so sehen wir uns eben als diese Spinne im Netz für den Omni-Channel E-Commerce, da alle Prozesse richtig darzustellen und eben flexibel verwaltbar zu machen.
Joubin Rahimi:
Jetzt haben wir eine Kundensituation, in der Kunden wieder sagen: Ich habe ein SAP, der macht doch alles. Oder ich habe meine System i-ERP Anwendung. Ja, die ist bisschen alt, aber die läuft ja noch super. Warum brauche ich jetzt noch was dazwischen? Ich kann doch einfach nur eine Schnittstelle bauen. Was sind die Mehrwerte, die ihr als DOP dann diesen anderen Unternehmen und Situationen gegenüber habt?
Sven März:
Also wir haben vorhin über die Erfahrungen gesprochen und wo wir unterwegs waren und was wir eben sehen ist, dass viele Unternehmen in E-Commerce investiert haben. Die haben dann große E-Commerce Lösungen gebaut. Das heißt meistens ein Technologiestack. Da gab es eine große Storefront und dann wurden noch ein paar Sachen dran gebaut und die haben sie mit ihrem ERP verbunden. Und jetzt haben sie aber die Herausforderung, jetzt kommen neue Kanäle dazu. Was machen die jetzt mit meinem Ladengeschäft? Wie gehe ich mit Social Media um? Was mache ich mit den unterschiedlichen Marktplätzen? Also wenn, gerade wieder einen Artikel gehabt über Nischen-Marktplätze und was da alles so hochkommt, muss ich einfach feststellen, jedes Mal dann in meinem bestehenden ERP- System die Prozesse anzupassen ist einfach zu aufwendig. Die Flexibilität ist da gar nicht da, weil diese Systeme natürlich gebaut sind, groß und nachhaltig die Dinge zu unterstützen. Aber dass ich jetzt sage, da kommt ein neuer Kanal dazu, da muss ich mir jetzt kurz was überlegen, wie mache ich das mit den Approval-Prozessen usw. Dafür sind die ERP-Systeme nicht ausgelegt, diese Flexibilität zu bieten und was wir eben auch bei Kunden sehen, dass viele Datenströme zusammenkommen. Also es ist dann eben nicht so, ja klar, 80% kommt aus dem ERP, aber ich habe dann noch Partner, die Dinge zuliefern usw. und das alles zusammenzubringen und diese Schnelligkeit und Flexibilität mitzubringen, das kann eben DOP als Weiterentwicklung aus dem ERP heraus.
Joubin Rahimi:
Okay, dann ist ja die Frage, warum könnt ihr das? Warum seid ihr schneller und flexibler? Das ist natürlich auch spannend. SAP hat Hunderte von Entwicklern, oder Tausende. Warum können die das nicht?
Sven März:
Wir sind dann mit diesem Ansatz gestartet zu sagen: Ja, wir wissen, es gibt unterschiedliche Kanäle, es gibt unterschiedliche Systeme im Hintergrund, die wir anknüpfen müssen, und haben daraus speziell entwickelt einen Daten-Hub. Also immer mit dem Gedanken, wie kann ich meinem Kunden das so anbieten, dass er sich sozusagen alleine die Schnittstellen konfigurieren kann? Verschiedene Datenströme kommen rein. Wie kann ich die jetzt so konfigurieren, dass danach ein Datenstrom daraus wird, den ich an meine Kanäle weitergeben kann? Also zum einen der Fokus auf den Daten-Hub und zum anderen eben auch diese Orchestrierung der Prozesse. Wiederum man geht davon aus, nicht die Prozesse langwierig zu implementieren und zu programmieren, sondern man sagt, man zieht es eine Stufe nach oben, und hat eben dann eine grafische Übersicht, in der man sagen kann: Okay, was passiert jetzt hier mit dem Approval-Prozess, was passiert ab Bestellwert von X oder wenn das Ganze über den Kanal von B reinkommt. Der Fokus war eben von Anfang an da, das ist darauf ausgerichtet und dementsprechend glauben wir, dass wir da um einiges schneller sind als bestehende ERP.
Joubin Rahimi:
Seid ihr denn ein Low-Code Plattform? Also der Gedanke kommt mir, oder No-Code, Low-Code Plattform. Seid ihr sowas oder gibt es noch eine Abgrenzung dazu? Denn das hört sich so bisschen an, der Kunde kann auf der Oberfläche konfigurieren, was super ist. Ist viel, viel schneller, als wenn ich irgendwelche Objekte schreiben und mappen muss.
Sven März:
Also No-Code würde ich jetzt sagen, also es ist eine grafische Oberfläche, in der ich konfiguriere. Jetzt ist natürlich die Frage, wenn ich jetzt in so einem Daten-Hub meine Datenfelder zusammen eintrage und hinterlege, wie mappe ich die jetzt miteinander, dann geht es für viele wahrscheinlich schon in den Bereich Programmierung im Sinne von Low-Code, also irgendwo dazwischen. Aber das Ziel ist natürlich, ich kann mit meiner Maus und mit einer normalen Tastatur meine Dinge zusammen konfigurieren und fange nicht an, irgendwelche Funktionen zu definieren oder zu programmieren.
Joubin Rahimi:
Super. Die nächste Frage ist, wo setzt ihr das erfolgreich ein? Welche Kunden Cases kannst du nennen? Was waren die Herausforderungen dort? Was habt ihr gelöst? Was war der Mehrwert? Vielleicht hast du ein, zwei Beispiele.
Sven März:
Ja, zwei Beispiele, die ich gerne nenne oder vielleicht auch vielleicht auf drei, um die Aspekte, die wir gerade diskutiert haben, mitzunehmen. Also beispielsweise arbeiten wir bisher erfolgreich mit Alpha Trading zusammen. Die hatten eben damals eine ältere eher ERP-Lösung als in eine AS/400. Und dementsprechend haben die auch gesagt, unsere Prozesse laufen im Hintergrund, das heißt die AS/400 kann genau das, was wir brauchen. Aber wenn wir rausgehen, unterschiedliche Onlineshops verwalten möchten, haben wir die Herausforderung, dass die Flexibilität und die Geschwindigkeit nicht da sind. Und dementsprechend sind wir mit denen sehr erfolgreich unterwegs. Wir bieten für unterschiedliche Marken eben die Logistik im Hintergrund an, aber das heißt für uns auch immer wieder dieses Thema Multi Shop, dass wir da unterstützen und konnten eben genau dieses Thema, was wir vorhin besprochen hat. Ja, mein ERP ist ja da, ich will es auch vielleicht gar nicht ablösen, denn ich habe da schon viel Zeit und Aufwand investiert. Und ein anderes Beispiel wäre an der Stelle Nintendo. Bei Nintendo geht's ja nicht nur um den normalen E-Commerce mit Produkten versenden usw., sondern auch immer dieser Aspekt digitale Lösung, also Lizenzcodes usw. zu unterstützen. Und gerade auch da bei Nintendo sind auch immer viele Events, spezielle Launch von Spielen und dementsprechend müssen die eben auch sehr genau finetunen können. Wie laufen meine Prozesse? Also was passiert bei einer Vorbestellung? Wie gehe ich damit um, wie die Lizenzcodes dann verschickt werden? Zu welchem Zeitpunkt oder wenn ich meinem Kunden verspreche, genau an Tag X, ist dann die entsprechende Collectors-Box auch im Briefkasten? Das sind alles Themen, wo man sagt, ja, das ist jetzt losgelöst von der Technologie, das sind alles Business Prozesse, wie kann ich die denn einfach umsetzen? Weil natürlich kann ich mit jeglicher Programmierung dahin kommen, aber es soll nicht für das nächste Event, was in sechs Wochen stattfindet immer wieder drei, vier Monate dauern, bis ich da hinkomme.
Joubin Rahimi:
Also Alpha Trading ist ein gemeinsamer Kunde. Unterschiedlich voneinander, wurde es ein gemeinsamer Kunde von uns. Insofern fand ich es ganz schön, dass wir uns da auch wieder gesehen haben.
Sven März:
Ist um die Ecke bei uns, also ich wohne ja in München.
Joubin Rahimi:
Genau. Die Nintendo ist auch ein großer Name, das heißt, internationale Projekte sind für euch auch eher normal. Gang und Gäbe und ist keine Herausforderung. Also ihr seid nicht nur für den kleinen Bereich da, sondern ihr könnt auch groß. Ist das richtig?
Sven März:
Genau. Also international auf jeden Fall in dem Segment, dass man sagt Unterstützung in Richtung Steuern, Sprachen usw. also dafür ist das Produkt von vornherein ausgelegt und das ist auch unser Ziel. Wenn man jetzt drüber nachdenkt, welche Kunden nehmen die Flexibilität an? Das sind eben die größeren Kunden, die dann auch spezielle Prozesse benötigen. Also ich habe vielleicht dann auch in Italien ein anderes Backend System, das wohl die Bestellung einfach anders aufnehmen muss. Wie komme ich denn dahin? Das sind eben dann Themen, wo ich diese Flexibilität brauche. Data Hub, was wir vorhin besprochen hatten, und dementsprechend passt es eben dann auch ganz gut für die größeren Kunden.
Joubin Rahimi:
Jetzt kommt eine herausfordernde Frage. Ihr kommt aus dem ERP-Umfeld. Also SaaS, ERP, das habt ihr früher gemacht und damit seid ihr rausgegangen. Ist das ein Klotz am Bein oder ein Vorteil, dass ihr von dieser Ecke kommt?
Sven März:
Also aus meiner Sicht in der Interaktion mit Kunden und wenn wir über Projekte sprechen, ist es für mich ein Vorteil, weil man natürlich einen großen Funktionsumfang hat, wenn man jetzt auch bei uns auf die Webseite schaut. Welche Features stecken da drin dahinter usw. kann ich denn auch meine Lager damit abbilden? Kann ich beispielsweise auch ein Point of Sales damit abbilden usw. Die Features sind alle da. Und ich glaube ich und das ganze Team wird immer sagen, es gibt in jedem Bereich Speziallösungen, die definitiv besser sind. Aber wenn ein Kunde sagt ich habe hier noch eine Lücke in meinem Baukasten, meinem ERP braucht ihr noch was Zusätzliches, dann können wir die Lücke schließen, weil wir einfach ein vollständiges ERP angeboten haben und anbieten. Und dementsprechend kann ich mir da auch dann die Funktionalitäten rausnehmen. Aber natürlich, der Fokus ist ganz klar zu sagen DOP, es geht darum, die Prozesse zu orchestrieren und die Daten zu integrieren. Aber natürlich, wenn es dann Funktionen gibt, die man noch abbilden muss, kann man das auch mit der Actindo umsetzen.
Joubin Rahimi:
Also ich finde es einen super Vorteil, weil ihr habt das damals schon nicht aufgesetzt, dass es ein blockierend war, sondern immer flexibel handhabbar. Und das ist auch das, was ich unseren Kunden immer mit mitgebe, wenn die dann recherchieren und ist ja eigentlich ein ERP. Nein, falsch. Die kommen daher, ja, aber all die Lücken, die du hast oder Sachen, wo du sagst beispielsweise ich will jetzt auf einmal in die Schweiz rein verkaufen, aber mein Alpha-System, mein System i, müsste ich dafür anpassen, damit die Rechnung überhaupt rauskommt. Relativ einfach hast du das direkt schon im Haus. Ihr habt auch ein kleines PIM. Wenn man kein PIM hat und nicht die größten Anforderungen braucht, hat man das auf jeden Fall schon mal im Haus. Und ihr versteht die Thematik. Also das ist etwas, wo wir den Unterschied aussehen zwischen bspw. Talent oder klassischen Datenkraken und euch, weil ihr in diesem Business Umfeld einfach da seid. Dafür macht ihr andere Sachen nicht, aber das ist da halt echt super und die Data Objekte können halt Produkte.
Sven März:
Also genau, ich sag auch immer gerne dazu Daten Integration für Omni-Channel. Einfach um auch mitzugeben. Es ist eben keine Plattform, wo ich wieder bei null anfange, programmiere, dem System erstmal beibringen muss. Ja, es gibt Varianten, es gibt Produkte und es gibt unterschiedliche Produktgruppen mit unterschiedlichen Kunden und Partnern und auch die Diskussionen rund um Varianten im Fashionbereich, wo ich dann sage nein, das muss das PIM an der Stelle, das DOP System von vornherein mitbringen, dass ich weiß, es gibt Fashion Produkte, die haben eben Farben, die haben unterschiedliche Größen, dass ich das abbilden kann und das ist das Spannende aus meiner Sicht, wo ich sage ja, Datenintegration, aber immer mit dem Fokus auf Omni-Channel. Das heißt, ich mache die Box auf und Dinge wie eine Bestellung, ein Kunde im Produkt sind einfach schon da und das System weiß womit muss ich jetzt hier eigentlich umgehen?
Joubin Rahimi:
Ja, das sehen wir auch als wirklichen Vorteil daran. Wenn man jetzt sagt, okay, ich habe eine E-Commerce Strategie, ich fahre raus ich internationalisiere, ich gehe auch auf andere Kanäle. Ich würde mich dann auch für Actindo entscheiden. Dann seid ihr eine Datenkrake, Spinne im System. Ist immer ein bisschen negativ behaftet, aber ihr seid das Bindeglied zwischen all diesen Themen, das flexible Bindeglied. Und da stellt sich natürlich Kunden schnell die Frage: Ist das stabil? Also ist die Software stabil? Das ist das eine, aber ist auch das Unternehmen groß genug? Nintendo habt ihr jetzt als Kunden, die werden sicherlich euch geprüft haben. Seid ihr so stabil, dass wir morgen, übermorgen und über übermorgen auch noch sinnvoll zusammenarbeiten können. Vielleicht kannst du ein bisschen was zu den Rahmen Parametern von Actindo sagen, wenn man es noch nie gehört hat, stellt man sich die Frage, seid ihr eine Person, 5, 50, 500? Was sind eure Pläne?
Sven März:
Auf jeden Fall, wir sind ein deutsches Unternehmen, ein deutsches Unternehmen aus München auch eine Aktiengesellschaft. Das heißt, man kann Einblicke vornehmen in die finanzielle Situation. Das ist dann dementsprechend öffentlich und so erleichtert das dann natürlich auch die Diskussion. Wenn man jetzt sagt man ist eine private Gesellschaft, wird es entsprechend schwierig, dann mit NDA usw. Als Aktiengesellschaft tut man sich da zunächst einmal einfacher. Wir sind 100 Mitarbeiter, wir sind in unterschiedlichen Ländern unterwegs. Wir sprechen auch viele Sprachen bei uns und das ist auch das Ziel, jetzt weiter international zu wachsen, also nicht nur den DACH-Markt mit Deutschland, Österreich und Schweiz zu bespielen. Das war so unsere Vergangenheit, aber eben jetzt auch mehr internationale Hersteller und Marken für uns zu interessieren. Und definitiv sind wir da auf Wachstum ausgerichtet. Aber haben eben auch viele Kunden auf der Plattform, die für die entsprechende Sicherheit sorgen und wenn wir über Sicherheit sprechen, ist für viele unserer Kunden eben auch das Thema Datenschutz, Datenrecht usw. wichtig, wo wir sehr gut aufgestellt sind, weil es ja alles in Deutschland gehostet ist. Also es ist eine Cloudlösung. Wir kümmern uns um die Performance, wir stellen die entsprechenden Rechenleistungen, Server Leistungen zur Verfügung, aber alles in Deutschland entsprechend mit Backupsystemen usw.
Joubin Rahimi:
Das ist dann schon ein Vorteil, wenn man sagt ich lege Wert auf meinen Datenschutz. Super, danke nochmal. Wir neigen uns so langsam zum Ende, aber was habe ich nicht gefragt und hätte ich fragen sollen?
Sven März:
Was wir bei diesem ganzen Thema Orchestrierung jetzt noch gar nicht angesprochen haben, ist Composable Commerce. Wir hatten vorher ein bisschen über die monolithischen Strukturen gesprochen. Das heißt, ich baue mir eine große Storefront, ich konnektiere das mit dem ERP, also wo wir eben sehen, wo die Zukunft hingeht, ist das Ganze ein bisschen kleinteiliger aufzusetzen, da gibt es ja auch die MACH-Allianz. Wir sind die einzige DOP-Plattform, die von der MACH-Alliance zertifiziert ist. Das heißt eben API-first sehr schnell kombinierbar mit anderen Technologien und das ist für uns schon so der der Kerntrend, den wir da sehen, weil einfach viele sagen ich muss jetzt weg von diesem großen System. Das wurde zu langsam, da stecken viele Teams dahinter. Wie kann ich das auflösen? Und da bietet sich eben an, Schritt für Schritt einzelne Funktionsbaustein rauszunehmen. Und wir sehen uns da sozusagen als wiederum diese Orchestrierungsplattform. Also was passiert beispielsweise, wenn jetzt der Nächste um die Ecke kommt und sagt ich baue meinen E-Commerce Chat mit ChatGPT auf. Wie läuft das Ganze? Das ist eine neue Technologie, die muss aber eingebunden werden in die Prozesse. Und da sind wir sehr, sehr stolz drauf, dass wir in der MACH-Allianz dabei sind, da auch zertifiziert sind und da der einzige Anbieter sind, der eine DOP in dem Umfeld anbietet.
Joubin Rahimi:
Super, ein wunderbarer Punkt MACH und Composable Commerce ist ein Thema, was auch einige Kunden von uns betrifft. Gibt es ein Cluster in dem Zuge, wo du sagst, wenn du als Kunde im Omni-Channel bist oder hier oder da ist MACH für dich das Richtige, denn MACH ist auch nicht einfach schnell und einfach günstig. Es ist für Flexibilität gebaut, aber die bekommst du auch nicht für umsonst. Insofern ist die Frage, welche Kunden, Typen oder welche Kunden Branchen brauchen das typischerweise? Also siehst du da irgendwie ein Muster?
Sven März:
Ja, wie so oft bei diesen Fragestellungen, wie viel möchte ich in meinem Storefront, in meine digitale Experience investieren? Deshalb dann die Antwort nach dem Markenhersteller. Wie wichtig ist mir meine Marke also auch die Marke im Internet zu kommunizieren? Der Vorteil dieser Composable Commerce ist beispielsweise ich habe eine E-Commerce Engine, ich habe eine Suche, ich habe ein Content Management. Ich habe das ganze Thema Experience kann ich ganz anders bespielen. Das ist der Vorteil. Aber wie du richtig sagst, ist natürlich auch die Investition. Für wen lohnt sich das jetzt? Also A, wenn ich in mehreren Ländern unterwegs bin und ich muss darauf achten, welche lokalen Gegebenheiten muss ich mitberücksichtigen. Aber natürlich auch was möchte ich denn alles an Experience bei mir anbieten? Wie viele Videos, wie viele Kanäle usw. Und da spielt halt, MACH eine große Rolle. Und mir gefällt einfach dieser Ansatz zu sagen, ich setze jetzt kein großes E-Commerce Projekt auf, um wirklich alles abzuschalten, sondern ich kann wirklich über Composable mich Schritt für Schritt dahin nähern, um eine neue Infrastruktur aufzusetzen.
Joubin Rahimi:
Okay, cool. Das ist ein superschönes Schlusswort dazu. Schritt für Schritt und flexibel bleiben. Ich glaube das ist für uns alle wichtig. Und möchte ich herzlich bedanken für deine Zeit. Zum einen und wir hatten auch abgesprochen: Ein Angebot steht von dir auch auf Kommentare und Fragen hier im Chat bzw. in den Kommentarfelder zu antworten. Und insofern auch ein Aufruf an alle, das zu tun. Da freuen wir uns mega. Denn wir leben alle von dem Austausch von Wissen und dem Lernen voneinander.
Sven März:
Genau LinkedIn definitiv könnt ihr mich direkt ansprechen oder eben hier unterm Video Kommentare hinterlassen und dann werden die auch entsprechend beantwortet.
Joubin Rahimi:
Dann herzlichen Dank Sven. Danke für die Zeit. Und sag mal allen gute Geschäfte und Schritt nach vorne.
Sven März:
Bis zum nächsten Mal. Vielen Dank.
Joubin Rahimi:
Bis zum nächsten Mal. Gerne.