Datum
18.11.2013
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WebSphere Process Server (WPS) basiert auf dem WebSphere Application Server (WAS) Stack. Allerdings benötigt der Betrieb von WPS Anwendungen mehr als reine WAS Administrator Kenntnisse. Beim reinen WAS Betrieb sind außerdem Hochverfügbarkeit, Stabilität, Sicherheit und Performance wichtig. Deshalb sollten JVM und System Parameter (CPU, I/O), Application Server sowie spezifische Parameter wie JDBC Connection Pools und Web Container Thread Pools über Monitoring Tools überwacht und Logs bzgl. Fehlermeldungen täglich ausgewertet werden.
Effektive Monitoring Tools
Im WebSphere Process Server bzw. Business Process Manager – Advanced können kurze, aber auch lang andauernde Prozesse, die ggf. über Schnittstellen mit externen und internen Systemen verfügen, laufen. Lang andauernde Prozesse können durch den BPC (Business Process Choreographer) Explorer überwacht und – falls erforderlich – neu gesteuert werden.
Fehler erkennen und beheben
Bei gestoppten Prozessen ist es notwendig zu analysieren, warum diese gestoppt worden sind: Waren es fachliche Gründe, wie zum Beispiel Probleme bei der Adressenüberprüfung, Kreditwürdigkeit oder andere fachliche Regelverletzungen? Oder liegen technische Gründe, wie zum Beispiel ein Timeout bei dem Schnittstellenpartner, zugrunde? Bei letzterem könnte der Prozess kurzfristig einfach wieder gestartet werden. Geschehen diese Timeouts allerdings öfter, sollte analysiert werden, weshalb es dazu kommt. Mögliche Gründe können beispielsweise Performanceprobleme am Process Server, Netzwerkprobleme oder auch Probleme auf Seiten des Schnittstellenpartners sein.
Bei Problemen aus fachlichen Gründen sollten die Fachabteilungen hinzugezogen werden. Diese können entscheiden, ob der Prozess wieder gestartet werden kann, oder alternativ manuelle Verfahren angestoßen werden müssen.
Über den BPC Explorer kann der komplette Request gesehen und durch den ganzen Prozess nachverfolgt werden. Der BPC Explorer dient auch dazu, sogenannte „Human Tasks“ freizugeben. Hierunter fallen alle Prozesse, die von einem Menschen gesteuert werden (wie beispielsweise das Ausfüllen eines Formulars). Hierfür wird unter Umständen kein Administrator benötigt – auch ein definierter fachlicher Verantwortlicher kann Prozesse unkompliziert freigeben.
Aus der technischen Monitoring-Sicht ist es zudem wichtig, die SIB Queues im Auge zu behalten. Der SIB (Service Integration Bus) ist der interne JMS Server, über den Requests von Prozessschritt zu Prozessschritt weitergegeben werden. Dazu gibt es in der WAS Console den SIB Explorer. Dort kann die Anzahl der Messages auf den Queues nachvollzogen werden.
Administratoren müssen technisch und fachlich fit sein
Es wird schnell deutlich, dass reines Fachwissen in der WAS Administration nicht ausreichend ist. Um auftretende Probleme und Fehler schnell und effizient beheben zu können, ist es unumgänglich, die Prozesse an sich zu verstehen und nachvollziehen zu können. Auch eine aktive und gute Zusammenarbeit mit der jeweiligen Fachabteilung ist zwingend notwendig, um einen stabilen Betrieb gewährleisten zu können.
Wie zu sehen ist, werden bei Process Server Anwendungen mehr als nur reine Administrationskenntnisse notwendig. Die Aufgabe ist wesentlich vielschichtiger. Wie sehen Sie die Aufgaben eines WPS Administrators? Sind Sie anderer Meinung oder haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf kontroverse Diskussionen.