Heutzutage ist die Cloud kaum noch aus dem Alltag eines vernetzten Menschen oder einer Firma wegzudenken. Wir verwenden sie um online Videos und Filme zu streamen, auf sozialen Netzwerken in Kontakt zu bleiben oder einfach als Speicherplatz, für uns wichtige Dateien.
Die Cloud ist wohl einer der ältesten Grundbausteine der heutigen Informationstechnik und steht als solches für Rechnernetze, deren Inneres der breiten Öffentlichkeit unbekannt ist. Woher stammt diese Technologie, die uns scheinbar überall im Alltag begleitet und wieso ist das, bis vor relativ kurzer Zeit, niemandem wirklich aufgefallen?
1990er als Anfänge der Zukunft
Bereits 1993 orakelte Eric Schmidt, der spätere CEO von Google: In dem Moment, in dem die Bandbreite kein Nadelöhr mehr darstellt, sondern ein veritables Einfallstor für Datenströme aller Art ist, “wird der Computer ausgehöhlt und verteilt sich über das Netzwerk.”
Sobald also die Technologie soweit ist, dass man Computer auf das Netz verteilen kann - sprich, dass Cloud Computing entsteht - wird man dies auch tun. Mit der Entwicklung der Multitenant-Architektur, war diese Zeit Ende der 1990er Jahre gekommen. Er hatte also mit seiner Aussage recht behalten.
Kommerzialisierung der Cloud
Die Anfänge finden sich tatsächlich in Aachen, Deutschland. 1995 stellte das heutige Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT mit BSCW ein System vor, das man heute wohl als Cloud bezeichnen würde. Mit diesem System konnte man webbasierte Dokumente in Ordner hochladen und diese wiederum mit anderen über das Internet teilen. Ab 1996 wurde BSCW durch OrbiTeam für die breite Öffentlichkeit auch kommerziell angeboten. Ähnlich wie das heute bei Dropbox, Google Drive und ähnlichem der Fall ist.
Soziale Netzwerke
Facebook erlaubte es Mitgliedern ab dem Jahr 2004 Fotos, Videos und ähnliches online zu speichern und für “Freunde” zu veröffentlichen. Obwohl diese Plattform auch über die Cloud lief, wurde der Begriff Cloud-Computing hauptsächlich durch große Internetfirmen wie Amazon, Google und Yahoo genutzt und etabliert. Heute nutzen die meisten großen Anbieter Cloud-Computing um schnell skalierbare Lösungen, für sich unterscheidende Nutzerströme, anzuwenden.
Evolution zu einer schnell skalierbaren Lösung
Dadurch, dass diese Unternehmen (Google, Amazon, Yahoo, etc.) rapid wachsende Nutzerzahlen verbuchten, standen diese vor dem Problem, ständig wachsende Systeme vorhalten zu müssen, die auch zu Spitzenlastzeiten ausreichend Performance zur Verfügung stellten.
Um Herr der Lage zu werden, entschied man sich dazu, die serviceorientierte Architektur und die Dienste, die man zur Bewältigung des Problems entworfen und etabliert hatte, zu einem Produkt für Kunden zu machen. Die Skalierbarkeit der Cloud-Dienste, wofür heute vor allem Google Cloud bekannt ist, wurde damit zur Basis des Produktes Cloud-Computing selbst, das man ab Anfang der 2000er Jahre begann nicht nur intern, sondern auch extern anzubieten.
Cloud-Computing Heute
Cloud-Computing wie wir es heute kennen, ist ein Ansatz, IT-Infrastrukturen über ein Rechnernetz zur Verfügung zu stellen, ohne dass diese auf dem lokalen Rechner installieren zu müssen. Im privaten Gebrauch beinhaltet diese Technologie vor allem Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungssoftware als Dienstleistung.
Technische Schnittstellen und Protokolle sind das Spielfeld, auf denen die Angebote und Nutzungen dieser Dienstleistungen, stattfinden. Damit ist beispielsweise Chrome als Webbrowser gemeint. Die Dienstleistungen, die durch Cloud-Computing ermöglicht werden, strecken sich über das gesamte Spektrum der Informationstechnik und beinhaltet unter anderem Infrastruktur, Plattformen und Software.