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"DevOps, quo vadis?" – Team Topologien
 

In dieser Artikelserie beleuchten wir in vier Blogposts die wichtigsten DevOps-Trends. Dabei gehen wir auf Team-Topologien und ihre Kommunikationsmuster ein, untersuchen „APIOps“ und seine Verbindung zu DevOps, und schließen mit einem praxisnahen Beispiel ab. 

Team-Topologien

Der Kern der DevOps-Philosophie ist eine Kultur der teamübergreifenden Zusammenarbeit, ursprünglich zwischen der Entwicklung („Dev“) und dem Betrieb („Ops“). DevOps muss aber über diese beiden namensgebenden Rollen hinausgedacht werden: Es gibt nach wie vor Konfliktpotenzial, etwa zwischen IT-Sicherheit (vermeintliche „Verhinderer“) und Produktentwicklung (vermeintlich „leichtsinnige Technokraten“). Eine solche Denkweise ist eindimensional und gefährdet den Unternehmenserfolg. 

Aus „Verhinderern“ müssen „Ermöglicher“ werden, die ihre Expertise teilen und frühzeitig in andere Teams einbringen („Shift Left“). Dies erfordert auf der anderen Seite eine Offenheit der Teams zur Zusammenarbeit und ein Annehmen von Ratschlägen. 

So offensichtlich diese Erkenntnis ist, so schwierig ist sie in der Praxis umzusetzen, aufgrund der immer noch häufig anzutreffenden „Hoheitsbereiche“, die eifersüchtig gehütet werden. Wie schneiden wir unsere Teams, um Silos zu vermeiden und hochwertige Produkte zu entwickeln? Conway's Law besagt, dass die Kommunikationsstrukturen im Unternehmen direkten Einfluss auf die Zielarchitektur haben. 

Hier helfen uns die Team-Topologien weiter: sie bieten uns eine Methodik und verschiedene Schablonen, um 

  1. systematisch Kommunikationsstrukturen und damit verbundene Aufwände zu analysieren und optimieren 
  2. Teams nach benötigter Expertise zusammenzustellen 
  3. Teams nach klar voneinander abgegrenzten Aufgaben aufzuteilen 

 

Vier fundamentale Topologien 

Grundlage dieser Methodik bilden vier archetypische Arten von Teams (siehe Abb. 1). 

Abb. 1  Team-Typen und deren Abhängigkeiten 

Im Zentrum steht das sogenannte „Stream-Aligned”-Team. Unterstützt wird es von den Satelliten „Enablement”-Team, „Complicated-Subsystem”-Team und „Platform“-Team. 

Ein „Stream-Aligned”-Team ist dabei ganzheitlich einem kontinuierlichen Arbeitsfluss (dem „Stream”) gewidmet, der direkt einer Geschäftsdomäne oder einer Organisationsfunktion entspringt (Wertstrom). Ganzheitlich bedeutet hierbei, dass das Team alle Aufgaben des Arbeitsflusses wahrnimmt, seien es konzeptuelle, entwicklungsbezogene oder betriebliche Aufgaben. 

Um einer sich dadurch aufdrängenden kognitiven Überlastung solcher „Stream-Aligned”-Teams durch vielfältige Anforderungen entgegenzuwirken, werden ihnen die drei weiteren Topologien zur Seite gestellt: „Enablement”-Teams aggregieren Expertise, bereiten diese gezielt auf und stellen sie den anderen zur Verfügung, sodass „Stream-Aligned”-Teams sich darauf konzentrieren können, möglichst genau die für sie nötigen Kenntnisse zu erwerben und Technologien einzusetzen. 

„Complicated-Subsystem”-Teams übernehmen dediziert die Verantwortung für Systeme oder Komponenten, deren Handhabung zu anspruchsvoll ist, als dass sich ein „Stream-Aligned“-Team neben seiner Kernaufgaben damit befassen könnte. 

„Platform”-Teams schließlich stellen die Grundlagen zur Verfügung, auf die „Stream-Aligned”-Teams zur Erledigung ihrer Aufgaben aufsetzen, damit sie sich auf ihren Arbeitsfluss konzentrieren können, anstatt orthogonal dazu in die Tiefe gehen zu müssen. 

Fazit und Ausblick

Die richtige Auswahl und Zuordnung von Teams und deren Aufgabenbereichen ist ein elementarer erster Schritt, um mit DevOps Erfolg zu haben. Erst das ermöglicht die ganzheitliche Bearbeitung von Aufgaben und effiziente Zusammenarbeit. Nachdem wir hier die verschiedenen Team-Typen und deren Einsatz kennengelernt haben, betrachten wir im nächsten Artikel die Bedeutung der kognitiven Last und die daraus folgenden Bedingungen an Teamgrößen und Kommunikationsmodi. 

Blogautor

Johannes Brühl
Cloud EngineerARS Computer und Consulting GmbHKontakt
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