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Warum es bei der Digitalisierung auch auf das richtige Mindset ankommt
Die Digitalisierung schreitet voran! Geht es den einen zu langsam, gibt es wieder andere, denen es zu schnell geht. Beiden Parteien gemeinsam ist, dass es das richtige Mindset braucht, um den Herausforderungen der Digitalisierung und der damit einhergehenden Transformation Tempo zu verleihen oder mit ihr Schritt halten zu können.
Die Technologien sind in der heutigen Zeit nicht mehr das Problem, man schaue sich nur die Landkarte der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) an. Vielmehr sind es die Themen Organisation und Kultur, die bei allen Beschäftigten über alle Hierarchien hinweg ein gewisses Mindset erfordern, um als Firma oder Institution erfolgreich zu sein und am Markt und bei den Bürgern bestehen zu können.
Produktgedanke
In der traditionellen Datenverarbeitung sind Monolithen noch weit verbreitet und sie sind im Allgemeinen über lange Zeiträume organisch gewachsen, wie man so schön sagt. Änderungen an diesen Dinosauriern der IT-Geschichte müssen sorgfältig geplant werden. Die Architektur wurde meistens zu Beginn erstellt und musste perfekt sein, denn eine große Zahl an Entwicklern goss die Ideen in Code und nachträgliche Änderungen hätten unter Umständen große Mengen an Sourcecode betroffen und das wäre teuer geworden.
Die Weiterentwicklung lief in der Regel in Form von Projekten ab, was entscheidende Nachteile mit sich bringt. Projekte sind per Definition nur von vergleichsweise kurzer Dauer und haben ein definiertes Ende. Sie kennen keine Wartung und oft führt Zeitdruck und mangelnde Disziplin dazu, dass die Architektur verwässert und der viel gefürchtete “Big Ball of Mud” entsteht. Projekte sind weitgehend vom Lebenszyklus der Anwendung abgekoppelt und verfolgen die unterschiedlichsten Ziele bei der Weiterentwicklung der Anwendung. Das führt über kurz oder lang zu Problemen beim Betrieb und der Qualität.
Hier ist Umdenken angesagt, indem man den Produktgedanken in den Vordergrund stellt. Produkte weisen einen Lebenszyklus auf und haben den Vorteil, dass sie idealerweise ein dediziertes Team in der Verantwortung haben. Änderungen werden in Form von Feature-Requests manifestiert, Wartung und Betrieb sind fest eingeplant. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Produkte eine gewisse Größe nicht überschreiten und eine fachliche Domäne repräsentieren. Sie können sich in schnellen Zyklen weiterentwickeln, man kann auf Änderungen schnell reagieren und technisch können sie leichter und mit geringerem Aufwand beziehungsweise Risiko auf einem aktuellen Stand gehalten werden.
Diese Sichtweise nimmt gerade richtig Fahrt auf – Stichwort “API-as-a-Product”.