Tippen auf Tastatur

Best Practices für die Einarbeitung in Connect:Direct

und Erfahrungen aus einem Kundenszenario (Wissensbeitrag)

Anhand eines konkreten Szenarios stelle ich vor, wie eine Konfiguration aussehen kann und was bei der Einrichtung von Connect:Direct Clients und Servern zu berücksichtigen ist. Dieses Szenario bezieht sich auf IBM Sterling Connect:Direct für UNIX.

Was ist bei der Installation zu beachten?

Bevor Connect:Direct genutzt werden kann, müssen die benötigten Komponenten installiert werden. Neben der Installation fällt für jeden Filetransfer Teilnehmer eine zusätzliche, initiale Konfiguration an, die etwas aufwendiger ist, als die Installation. Generell sollte man sich aber vor der Installation darüber Gedanken machen, welche Server miteinander über Connect:Direct kommunizieren sollen und in welche Richtung die zugeordneten Dateitransfers initiiert und durchgeführt werden. Hier haben sich ein Whiteboard und ein Interview mit den Applikationseignern vor Ort als gute Lösung erwiesen.

Programmiercode auf einem Rechner

Für die Installation wird ein eigener User benötigt, der keine Superuser-Rechte hat. Es hat sich bewährt, dass man für Connect:Direct einen eigenen User mit Passwort anlegt. Um die Konfiguration erfolgreich zu beenden, wird allerdings das Superuser-Passwort benötigt. Connect:Direct nutzt standardmäßig zwei Ports. Der Port 1363 wird für Clientverbindungen genutzt, da er der API-Port ist. Der Port 1364 wird für Remotenode-Verbindungen genutzt. Dementsprechend muss zumindest der Port 1364 in Firewalls, bei netzwerkübergreifenden Kommunikationsszenarien, freigeschaltet werden. Dies ist ein häufiger Fehler, wegen dem keine Verbindung zu einer Remotenode hergestellt werden kann.

Während der Konfiguration ist zu beachten, dass man zuerst User von anderen Nodes auf einen lokalen User mappt, bevor man den lokalen User selber anlegt. Dieses Mapping muss ebenso auf den lokalen User durchgeführt werden. Er wird also auf sich selbst gemappt. Das klingt zuerst wenig plausibel, ist allerdings nur eine stringente Umsetzung des Benutzerrechtekonzepts.

Welchen Unterschied machten diese Informationen und Eindrücke?

  • Die Erfahrungswerte der Kundenprojekte halfen in den letzen Wochen in der Bewertung einer Kundensituation zum Thema Business Process Management.
  • Die Integration von ILOGs Businnes Rules Management System (neben den Optimization Tools und Supply Chain Management  Lösungen) stellen einen guten Erweiterungsansatz für einen Kunden und dessen WebSphere Middleware dar – um dessen Fachbereich, die wahren Prozessinhaber, die automatisierten Abläufe dynamisch und flexibel anpassen zu lassen.
  • Zudem wurden die Neuerungen oder deren Vorabversionen als Patches im Betrieb eines Kunden genutzt und
  • natürlich die persönlichen Kontakte zu den Entwicklern in de nweltweiten IBM Labors im Nachgang intensiviert.

Ob die Installation erfolgreich war, kann nun mittels des Sample-Prozess getestet werden, der von Connect:Direct generiert wurde. Öffnet man diesen Prozess mit einem Texteditor, zeigt sich, dass eine Datei von der lokalen Node wieder zur lokalen Node geschickt wird. Der Server fungiert also sowohl als P-, als auch als SNODE.

Arbeit am Laptop

Als nächstes folgt die Erstellung eines eigenen Prozesses. Eine erste Hilfestellung bietet einem dabei der Sample Prozess. Zur Beschreibung komplexerer Prozesse, kann man auf das Customer Center zurückgreifen. Dort findet man zu vielen Funktionen ein Beispiel, dass man in seinen Prozess einbauen kann.

Abschließend muss man den File Agent noch installieren und konfigurieren. Dies geht ähnlich schnell, wie bei Connect:Direct selber. 

Da die Konfiguration über eine grafische Benutzeroberfläche erfolgt, wird ein X-Server benötigt. Möchte man nun einen Prozess aus dem File Agent heraus starten, ist es oft nötig Variablen an den Prozess zu übergeben, welche zum Beispiel den Pfad und den Dateinamen der gefundenen Datei beinhalten. Welche möglichen Übergabeparameter einem zur Verfügung stehen, lässt sich in der Dokumentation nachlesen.

Ein häufiger Fehler ist es, beim Kopierbefehl im Prozess den Pfad zur Datei nicht in Anführungszeichen zu schreiben. Übergibt nun der File Agent den Prozess an Connect:Direct, meldet der Server einen Syntaxfehler. Generell wird bei Fehlern eine Message-ID zurückgegeben, die einem bei der Fehlersuche behilflich ist. Alles in allem sind während der Installation die Dokumentation und das Customer Center wichtige Anlaufstellen.

Vorstellung des Kundenszenarios

Die Anforderungen des Kunden erforderten, dass beim Eintreffen einer Trigger-Datei eine andere Datei zu einer Remotenode kopiert wird. Sobald der Kopiervorgang erfolgreich abgeschlossen wäre, musste auf dem entfernten Server ein Script gestartet werden, welches die kopierte Datei verarbeitet. Die zu kopierende Datei heißt dabei immer gleich, hat aber eine Dateiendung, die inkrementiert wird (message.1, message.2, message.3, …).

Da nicht jede Datei kopiert werden sollte, hatte sich der Kunde bei seiner bisherigen Dateitransferlösung schon für eine Variante mit einer Trigger-Datei entschieden. Die Trigger-Datei hat dieselbe Dateiendung, trägt aber den Dateinamen „start“ (start.1, start.3, …). An die kopierte Datei sollte noch das Datum und die Uhrzeit gehangen werden, an dem sie zuletzt modifiziert wurden.

Programmablaufplan des Kundenszenarios

Vorgehen

Im File Agent werden zuerst die Verbindungsdaten zur Node und das Verzeichnis eingestellt, in welchem die Dateien später abgelegt werden. Ein Default Process ist nicht nötig.

Als nächstes wird eine Regel angelegt, die überprüft ob die gefundene Datei „start.“ beinhaltet. Dort wird auch der Prozess festgelegt, der aufgerufen wird, wenn die Rule zutrifft. Dem Prozess werden in der Zeile „Process arguments“ folgende Variablen mitgegeben:

&Sourcepath=%FA_PATH_FOUND. Pfad zu der Datei
&Extension=%FA_EXT_FOUND. Die Dateiendung; hier zum Beispiel .1
&Date=%FA_FDATE. Das Datum, an dem die Datei zuletzt modifiziert wurde
&Time=%FA_FTIME. Die Uhrzeit, zu der die Datei zuletzt modifiziert wurde

Der Connect:Direct Prozess FILES_TRIG.cd, der die Anforderungen aus dem Kundenszenario erfüllt:

FILES_TRIG process snode=geschaeftsnode
step01 copy
from
(
file = “&Sourcepathmessage&Ext”
pnode
)

ckpt = 2M
compress extended
to

(
file = “/home/verkaeufer/message&Ext_&Date_&Time”
snode
disp = rpl
)

step02 if (step01 lt 4) then
run job snode sysopts=”/opt/VA/processFile
/home/verkaeufer/message&Ext_&Date_&Time”
eif
pend;

Um den File Agent zu starten, ruft man das cdfa Script auf, welches sich in dessen Installationsverzeichnis befindet. Mit dem Parameter -c ist es möglich zu bestimmen, welche Konfiguration zum Ausführen genutzt wird. Hier sollte man beachten, dass zwischen dem Parameter und dem Dateiname kein Leerzeichen stehen darf. Benutzt man diesen Parameter nicht, wird zuerst nach einer Konfiguration gesucht, die dem Computernamen entspricht, auf dem der File Agent läuft, und dann nach der Default Config.

Analysemöglichkeiten

Möchte man nun noch mehr Informationen zu Prozessen und Abläufen erhalten, gibt es mehrere Möglichkeiten, an diese zu gelangen. Einen Anlaufpunkt bieten die Logdateien von Connect:Direct, die man im Installationsverzeichnis unter work/nodename/ findet.

Der File Agent hat ein separates Log, welches sich direkt in dessen Installationsverzeichnis befindet. Er lässt sich auch in einem Verbose-Modus starten, indem man an den cdfa-Befehl ein -v anhängt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Statistiken über einen Client abzurufen. In dem CLI Client sind mögliche Befehle „sel stat pnum=2;“, beziehungsweisen „sel stat pnum=2 detail;“, wobei 2 die Nummer des Prozesses sein muss, von welchem man die Informationen benötigt.

Hier bietet das IBM Sterling Control Center viele Vorteilen, da man gesammelt alle Informationen von mehreren Nodes an einer zentralen Stelle findet. Besonders bei großen Umgebungen, mit vielen Connect:Direct Servern, erleichtert es einem die Arbeit ungemein.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass IBM Sterling Connect:Direct alle Anforderungen, die der Kunde gestellt hat, erfüllen konnte. Durch die vielen und ausführlichen Informationsquellen, wird einem die Fehlersuche bei möglichen Problemen erheblich erleichtert. Mittels einer guten Vorarbeit und ebenso guten Planung, konnten Schwierigkeiten vermieden werden, die bei der Einführung von Connect:Direct hätten auftreten können.

Server-Landschaft
Wissen

Ein Serverumzug mit IBM Sterling Connect:Direct

Oft müssen bestehende Software und deren Funktionen bei einem Serverumzug migriert werden. Doch reicht es nicht aus, das alte System einfach zu kopieren oder seine Komponenten neu zu installieren. Dieser Blogartikel stellt einige der wichtigsten Praktiken bei der Migration von IBM Sterling Connect:Direct vor.

Wissen

Sterling Connect: Direct Einführung

Was bietet die Managed File Transfer Lösung IBM Sterling Connect:Direct? Wie funktioniert der Datentransfer? Dieser Artikel wird die grundlegenden Fakten zu Connect:Direct zusammenfassen.

Wissen

Sicherer Dateitransfer mit IBM Sterling Connect:Direct

Es gibt viele Möglichkeiten Dateien zwischen unterschiedlichen Systemen zu übertragen. Allerdings sind nur wenige davon zuverlässig, performant und sicher. IBM Sterling Connect:Direct kann hier als gutes Beispiel genannt werden, welches die genannten Anforderungen erfüllt.

Services für Sterling Connect: Direct
Technologie

Sterling Connect: Direct

Sterling Connect:Direct ist ein zuverlässiges Dateiübertragungssystem, das sich besonders im Umfeld von Banken und anderen großen Unternehmen der Finanzwelt etabliert hat.

Header
Wissen

Best Practices für die Gentran Integration Suite Migration

Was ist bei der Migration von der Gentran Integration Suite zum Sterling B2B Integrator zu beachten? Wie geht man am besten bei der Migration vor? An welcher Stellen könnten Probleme auftreten? All diese Fragen und mehr beantwortet dieser Blogartikel.

Sutor Bank Logo
Referenz

Integrationsplattform bei der Sutor Bank

X-INTEGRATE migrierte für die Sutor Bank das bestehende C:D System für die Anbindung an die C:D-Schnittstelle der Deutschen Börse von Windows Server 2003 zu Windows Server 2012.

Blog 24.10.24

DevOps und APIOps in der Praxis: Best Practices

Wie lassen sich DevOps und APIOps erfolgreich kombinieren? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Best Practices und Erfolgsfaktoren moderne Softwareentwicklung schneller und skalierbarer machen.

Puzzleteile sinnbildlich für Integration
Wissen

AS2 Anbindung mit dem Sterling Integrator

Der Sterling Integrator ergänzt seit einiger Zeit das IBM Portfolio um ein hervorragendes Werkzeug zur Business-To-Business Integration bei einfacher Handhabung. Das Thema einer effizienten AS2 Anbindung soll in diesem Blogartikel exemplarisch betrachtet werden.

Services für Sterling File Gateway
Technologie

Sterling File Gateway

Das Sterling File Gateway ist in vielen Unternehmen, die Managed File Transfer betreiben, der Dreh- und Angelpunkt für ankommende und ausgehende Dateien.

Blog 13.06.22

Shopware 6 mit Kubernetes

In diesem Artikel stellen wir euch vor, wie Shopware 6 in Kubernetes betrieben werden kann und warum dies sinnvoll ist. Wir zeigen euch Codeauszüge und eine kurze Anleitung mit Tipps und Tricks.

Blog

9 Tipps & Tricks für Angular

Angular ist unter Webentwicklern ein beliebtes Framework für das Programmieren von Web-, Desktop- und mobilen Anwendungen. In unserer Anleitung haben wir neun Tipps & Tricks zusammengestellt, welche Angular-Einsteigern und Profis die Webentwicklung garantiert erleichtert.

Services für WebSphere MQ File Transfer Edition
Technologie

WebSphere MQ File Transfer Edition

Die MQ File Transfer Edition ermöglicht es, Dateitransfers in heterogenen Systemumgebungen auf Basis des etablierten WebSphere MQ Messaging Backbones durchzuführen. Wir unterstützen Sie mit umfassenden Serviceleistungen.

Blog 18.07.24

Ticket-Schneiden: Best Practices und Agile Methoden

Erfahren Sie, wie Sie effektive Tickets für die Softwareentwicklung schreiben und schneiden, um Probleme zu vermeiden. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von User Stories und deren korrekte Umsetzung.

vdp Research Logo
Referenz

Optimierung der Datenanbindung für vdpResearch

X-INTEGRATE verbesserte für ihren Kunden vdpResearch ihre Datenanbindung durch eine zentrale Managed-File-Transfer-Lösung basierend auf IBM Sterling Connect:Direct.

Wissen

Filetransferlösungen - Überblick

Diese fünfteilige Blogserie wird Sie in das Thema Managed File Transfer einführen und im speziellen näher auf die WebSphere MQ basierte Lösung der IBM zum zuverlässigen und revisionssicheren Dateiaustausch eingehen.

Wissen

Filetransferlösungen mit IBM WebSphere MQ File transfer - 2

Der erste Blogeintrag der Serie über IBM WebSphere MQ file transfer begann mit einem Crashkurs zu WebSphere MQ und schloss mit dem Fazit, dass ein Programm in Kombination mit einem Messagingsystem nahezu alle Anforderungen an eine moderne Filetransferlösung erfüllen könnte. Um eben dieses Programm namens MQ FTE Agent geht es im zweiten Artikel.

Wissen

What's New - WebSphere MQ File Transfer Edition 7.0.2

Lesen Sie in diesem Artikel, was es bei der WebSphere MQ File Transfer Edition 7.0.2 Neues gibt.

Wüste der Integration
Wissen

Auf Kamelen durch die Wüste der Integration - Teil 2

Für Integrationsprojekte bietet Open Source Framework Apache Camel einige Lösungen. In diesem fortsetzenden Beitrag wird WebSphere Message Broker als alternatives Produkt beleuchtet.

Wissen

Mediation mittels Transformation und Routing

Wie kann durch Mediation auf der Basis eines Messagingsystems lose Kopplung zwischen Anwendungen erzielt werden? Gibt es bei der Umsetzung der Mediation Unterschiede zwischen Open Source und kommerziellen Lösungen? Dieser Blogartikel beantwortet diese Fragen.

HCL Sametime Logo
Blog 12.02.21

HCL Sametime 11 Installation: Einrichten einer Mongo-DB

Bei der Installation von Sametime 11 geht es auch um die Einrichtung einer Mongo-DB. Für viele Domino-Administratoren ist das Neuland. Hier finden Sie ein geeignetes Skript.

Bleiben Sie mit dem TIMETOACT GROUP Newsletter auf dem Laufenden!