OVHcloud Mesh-Netzwerk: Maximale Flexibilität für Standortverteilung und Datenstrategie

Das OVHcloud Mesh-Netzwerk bietet eine einzigartige Grundlage, um IT-Infrastrukturen optimal zu gestalten. Mit einer Vielzahl von Rechenzentren weltweit, die durch ein robustes Backbone-Netzwerk verbunden sind, eröffnet OVHcloud Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Workloads strategisch zu verteilen. In diesem Beitrag knüpfen wir an den vorherigen Blogartikel an, in dem wir bereits die Latenzen zwischen OVHcloud-Standorten analysiert haben, und betrachten nun die vollständige Standortanalyse, kategorisiert nach vier zentralen Anwendungsfällen: Standby-Umgebungen, Desaster Recovery (DR), Backup und Edge-Caching.

Die Matrix, die diesem Beitrag zugrunde liegt, bildet die Latenzen zwischen allen Rechenzentren im OVHcloud-Netzwerk ab. Jede Zeile repräsentiert einen Quellstandort, während jede Spalte die Latenzen zu den Zielstandorten darstellt. Diese Struktur ermöglicht eine umfassende Analyse, um:

  • Grün:Die niedrigsten Latenzen für Standby-Umgebungen zu identifizieren.

  • Gelb:Geeignete Verbindungen für Desaster Recovery (DR) und Backup-Strategien zu finden.

  • Rot:Weit entfernte Rechenzentren für Edge-Caching-Lösungen auszuwählen.

Hierbei sind rot hinterlegte Standorte Local Zones der OVHcloud

Die vier Kategorien der Standortnutzung

Diese umfassende Analyse der Matrix ermöglicht es, die Verbindungen in vier Kategorien zu unterteilen: Standby, DR, Backup und Edge-Caching. Im Folgenden erläutern wir diese Kategorien im Detail und präsentieren passende Standortkombinationen.

1. Standby-Umgebungen: Latenzen unter 10 ms

Standorte mit extrem niedrigen Latenzen eignen sich ideal für aktive Standby-Systeme. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, im Falle eines Ausfalls nahtlos die Funktion eines primären Standorts zu übernehmen.

Beispiele hierfür sind:

  • Aktive-aktive Datenbank-Replikation.

  • Nahtlose Failover-Strategien für geschäftskritische Anwendungen.

  • Echtzeit-Datenanalysen für Märkte, in denen Geschwindigkeit entscheidend ist.
     

Hierfür bietet die OVHcloud folgende Standortkombinationen:

  1. Straßburg (SBG5) ↔ Frankfurt (DE1): Latenz ~ 4,3 ms

  2. Roubaix (RBX-A) ↔ Gravelines (GRA11): Latenz ~ 9,0 ms

  3. London (UK1) ↔ Amsterdam (EU-WEST-LZ-A-A): Latenz ~ 9,9 ms

  4. Frankfurt (DE1) ↔ Zürich (EU-WEST-LZ-ZRH-A): Latenz ~ 7,0 ms

  5. Gravelines (GRA11) ↔ Straßburg (SBG5): Latenz ~ 8,2 ms

  6. Frankfurt (DE1) ↔ Roubaix (RBX-A): Latenz ~ 9,0 ms

  7. Amsterdam (EU-WEST-LZ-A-A) ↔ Brüssel (EU-WEST-LZ-BRU-A): Latenz ~ 9,6 ms

  8. Zürich (EU-WEST-LZ-ZRH-A) ↔ Mailand (EU-SOUTH-LZ-MIL-A): Latenz ~ 9,4 ms

  9. Roubaix (RBX-A) ↔ Brüssel (EU-WEST-LZ-BRU-A): Latenz ~ 9,1 ms

  10. Frankfurt (DE1) ↔ Mailand (EU-SOUTH-LZ-MIL-A): Latenz ~ 9,5 ms

 

2. Desaster Recovery (DR): Latenzen von 10 bis 90 ms

Für DR-Lösungen, die häufige Synchronisation und schnelle Wiederherstellung erfordern, sind Standorte mit moderaten Latenzen optimal. Diese Verbindungen ermöglichen regelmäßige Replikationen und einen schnellen Zugriff auf Daten im Notfall.

Beispiele für DR-Szenarien:

  • Schnelle Wiederherstellung kritischer Datenbanken und Workloads.

  • Schutz vor regionalen Ausfällen durch geografisch getrennte Standorte.

  • Minimierung von Betriebsausfällen bei einem Standortausfall.

Hierfür bietet die OVHcloud folgende Standortkombinationen:

  1. Frankfurt (DE1) ↔ Beauharnois (BHS5): Latenz ~ 86 ms

  2. Madrid (EU-SOUTH-LZ-MAD-A) ↔ Prag (EU-CENTRAL-LZ-PRG-A): Latenz ~ 25 ms

  3. London (UK1) ↔ Frankfurt (DE1): Latenz ~ 13 ms

  4. Frankfurt (DE1) ↔ Warschau (WAW1): Latenz ~ 19 ms

  5. Wien (EU-WEST-LZ-VIE-A) ↔ Prag (EU-CENTRAL-LZ-PRG-A): Latenz ~ 15 ms

  6. Roubaix (RBX-A) ↔ Straßburg (SBG5): Latenz ~ 12 ms

  7. Amsterdam (EU-WEST-LZ-A-A) ↔ Frankfurt (DE1): Latenz ~ 10,8 ms

  8. London (UK1) ↔ Straßburg (SBG5): Latenz ~ 14 ms

  9. Zürich (EU-WEST-LZ-ZRH-A) ↔ Prag (EU-CENTRAL-LZ-PRG-A): Latenz ~ 22 ms

  10. Roubaix (RBX-A) ↔ Madrid (EU-SOUTH-LZ-MAD-A): Latenz ~ 28 ms

 

3. Backup: Latenzen von 90 bis 200 ms

Backup-Strategien erfordern oft keine Echtzeit-Datenübertragungen, sodass Standorte mit höheren Latenzen für diese Anwendung geeignet sind. Diese Verbindungen sind ideal für regelmäßige, geplante Backups großer Datenmengen.

Beispiele für Backup-Szenarien

  • Langfristige Datenspeicherung und Archivierung.

  • Schutz vor Datenverlust bei größeren Katastrophen.

  • Sicherung von Daten an Standorten außerhalb des Primärkontinents.

Hierfür bietet die OVHcloud folgende Standortkombinationen:

  1. Frankfurt (DE1) ↔ Singapur (SGP1): Latenz ~ 160 ms

  2. Roubaix (RBX-A) ↔ Beauharnois (BHS5): Latenz ~ 120 ms

  3. Madrid (EU-SOUTH-LZ-MAD-A) ↔ Rabat (AF-NORTH-LZ-RBA-A): Latenz ~ 95 ms

  4. Frankfurt (DE1) ↔ Rabat (AF-NORTH-LZ-RBA-A): Latenz ~ 140 ms

  5. London (UK1) ↔ Beauharnois (BHS5): Latenz ~ 130 ms

  6. Straßburg (SBG5) ↔ Singapur (SGP1): Latenz ~ 170 ms

  7. Gravelines (GRA11) ↔ Beauharnois (BHS5): Latenz ~ 110 ms

  8. Prag (EU-CENTRAL-LZ-PRG-A) ↔ Mumbai (AP-SOUTH-MUM-1): Latenz ~ 180 ms

  9. Frankfurt (DE1) ↔ Marseille (EU-WEST-LZ-MRS-A): Latenz ~ 105 ms

  10. Beauharnois (BHS5) ↔ Mumbai (AP-SOUTH-MUM-1): Latenz ~ 190 ms

 

4. Edge-Caching: Latenzen über 200 ms

Edge-Caching ist essenziell für die Bereitstellung von Inhalten in geografisch entfernten Regionen. Standorte mit hohen Latenzen eignen sich perfekt, um lokale Kopien von Daten oder Inhalten vorzuhalten, die Nutzern vor Ort schnelle Zugriffszeiten ermöglichen.

Beispiele für Edge-Caching:

  • Lokale Bereitstellung von Inhalten für Endnutzer.

  • Optimierung der Nutzererfahrung durch verkürzte Ladezeiten.

  • Effiziente Verteilung von Workloads in Regionen mit schwächerer Netzwerkinfrastruktur.

Hierfür bietet die OVHcloud folgende Standortkombinationen:

  1. Frankfurt (DE1) ↔ Sydney (SYD1): Latenz ~ 245 ms

  2. Mumbai (AP-SOUTH-MUM-1) ↔ Singapur (SGP1): Latenz ~ 230 ms

  3. Beauharnois (BHS5) ↔ Singapur (SGP1): Latenz ~ 236 ms

  4. Frankfurt (DE1) ↔ Mumbai (AP-SOUTH-MUM-1): Latenz ~ 224 ms

  5. Roubaix (RBX-A) ↔ Sydney (SYD1): Latenz ~ 250 ms

  6. London (UK1) ↔ Sydney (SYD1): Latenz ~ 243 ms

  7. Warschau (WAW1) ↔ Singapur (SGP1): Latenz ~ 220 ms

  8. Madrid (EU-SOUTH-LZ-MAD-A) ↔ Sydney (SYD1): Latenz ~ 252 ms

  9. Straßburg (SBG5) ↔ Mumbai (AP-SOUTH-MUM-1): Latenz ~ 230 ms

  10. Beauharnois (BHS5) ↔ Sydney (SYD1): Latenz ~ 240 ms

 

Fazit: Strategische Standortwahl für maximale Effizienz

Das OVHcloud Mesh-Netzwerk bietet Unternehmen eine leistungsstarke Grundlage, um ihre IT-Infrastruktur strategisch zu gestalten. Durch die Gruppierung der Standorte in die Kategorien Standby, Desaster Recovery, Backup und Edge-Caching können Unternehmen ihre spezifischen Anforderungen an Latenz, Datenverfügbarkeit und Sicherheit optimal erfüllen.

  • Standby-Umgebungen: Perfekt für Anwendungen, die maximale Verfügbarkeit und niedrige Latenzen erfordern.

  • Desaster Recovery: Garantiert schnelle Wiederherstellung und Schutz vor regionalen Ausfällen.

  • Backup: Bietet langfristigen Schutz und geografische Trennung für sensible Daten.

  • Edge-Caching: Verbessert die Nutzererfahrung in entfernten Märkten und reduziert Latenzen für lokale Inhalte.

Indem Unternehmen die Möglichkeiten des OVHcloud-Mesh-Netzwerks nutzen, können sie ihre IT-Strategie nicht nur effizient, sondern auch zukunftssicher gestalten. Der Schlüssel liegt in der optimalen Standortverteilung basierend auf den spezifischen Anwendungsfällen.

Marc Achsnich
Team Lead synaigy GmbH

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