Einblick
Das PKS-Team startete im Rahmen einer Discovery Phase seine Arbeit Ende 2020. Schnell wurde deutlich, welch umfangreiche Leistung das REXEL Entwicklerteam die letzten Jahrzehnte erbracht hatte. Gleichzeitig wurden auch die Lücken im Sinne von Wartbarkeit und Erweiterbarkeit erkennbar.
"Als große Herausforderung sah ich die notwendige Einarbeitungszeit in die Komplexität unserer bestehenden Lösung und Programme. Es gibt wie in jeder Branche besondere Prozesse und Begrifflichkeiten, welche man zuerst für ein gemeinsames Verständnis erlernen muss. Durch die Unterstützung unseres bisherigen Entwicklers konnten wir bereits sehr viel Wissen an das PKS-Team übergeben. Dadurch sind wir nun in der Lage, nahezu alle Anforderungen durch PKS erfolgreich umsetzen zu lassen. Ich schätze besonders die Motivation des Teams, wenn es darum geht, unser Business und gewünschte Anpassungen in der Applikation zu verstehen. Dieses Wissen und der hohe technische Level der Mitarbeiter unterstützt uns, bestmögliche Lösungen für unsere Mitarbeiter und Kunden bereitstellen zu können."
Andreas Seiler – Business Application Manager bei REXEL Austria
Mit diesen Erkenntnissen wurde der Ramp-up der Entwicklungspartnerschaft gestartet, in dem gezielt das technische und fachliche Wissen, welches im System steckt, externalisiert und materialisiert wurde. Hierbei kam zum einen eXplain, welches für die technische Dokumentation verwendet wird und zum anderen ein Wissensmanagement-Konzept auf Basis von Confluence zum Einsatz. In der 10-monatigen Ramp-up Phase konnten bereits zahlreiche Basisbereinigungen (über 50 Tickets erfolgreich durch PKS bearbeitet) und Neuentwicklungen (z.B. Kabelschnittverrechung) umgesetzt werden. Ebenso wurden 30% des notwendigen Wissens vom bisherigen Entwickler auf das PKS-Team transferiert.
Das Jahr 2022 stand im Fokus von drei Handlungssträngen: Zum einen galt es, den Know-how Transfer fortzusetzen, zum anderen auch die angedachte Modernisierung und Neuentwicklung des Systems anzugehen. Gleichzeitig musste der Tagesbetrieb (Helpdesk) und alle Businessanforderungen (Pricing, Retouren usw.) bedient werden.
Da sich der Betrieb und die Weiterentwicklung des laufenden WWS durch die Übergabe an PKS mehr und mehr stabilisierte und performte, konnte sich Chef-Architekt Manfred Auersperg nun voll auf die Ausgestaltung der Modernisierungsroadmap konzentrieren. Unter dem Programmnamen PULSAR entstand dabei eine neue Programmierphilosophie, die die altbekannten Stärken der IBM i (AS/400) Plattform weiter nutzt, aber gleichzeitig das volle Potenzial der neuen Technologien zum Einsatz bringt.
"PULSAR bietet einer Entwicklerin/einem Entwickler die einmalige Chance, unter Zuhilfenahme der modernsten Technologien eine Anwendung von Grund auf zu entwickeln.
Durch den konsequenten Aufbau einer hierarchischen Multi-Layer-Architektur bereits in der Grundanalyse, der strikten Trennung von Datenbank / Funktionalität / User-Interface und dem Einsatz modernster Tools (z.B. Generatoren) kann jeder interessierte Entwickler:in den Bereich finden, in dem er/sie sich einbringen möchte. Kein Mensch kann alles wissen und können! Wir agieren daher jederzeit als Team, in dem jeder Mitarbeiter/-in seine/ihre Meinung einbringen kann und auch soll. Viele Technologieverbesserungen entstanden und entstehen durch eine offene und kreative Teambildung.
Die Entwicklung für PULSAR basiert auf Business-Prozessen und der Aufsplittung dieser Prozesse in Services. Somit ergibt sich eine hohe Agilität und Wiederverwendbarkeit des Programmcodes. Wir unterteilen PULSAR in verschiedene Entwicklungsströme. Als Basis wird ein Framework (= Core-System) entwickelt. Dieses stellt die Grundfunktionalitäten (z.B. Security, Systemtabellen, Generatoren) für alle anderen Ströme zur Verfügung. Die Datenbank wird unter Verwendung eines Tools für Entity-Relationship aus der Altanwendung übernommen und in SQL realisiert. Für die Entwicklung des User Interface werden modernste Frameworks (z.B. Angular) eingesetzt. Der Hauptanteil der Entwicklung liegt in der Funktionalität der tatsächlichen Anwendungsentwicklung. Es finden sich daher für jeden Entwickler:in genügend Einsatzmöglichkeiten, egal von welcher Plattform/Technologie/Programmiersprache er/sie kommt. Er/Sie muss nur das Interesse an neuen Plattformen/Technologien/Programmiersprachen mitbringen und bereit sein, viel Neues zu lernen."
Manfred Auersperg – Senior Solution Architect bei REXEL Austria
Das technische und fachliche Konzept steht also, nun braucht es men und women power für die Umsetzung. Hierzu wurden alle notwendigen Mittel und Budgets bereits vom Top-Management genehmigt und die neuen Entwicklerstellen können besetzt werden. REXEL Austria setzt hier bewusst auf ein zweigleisiges Konzept: Zum einen haben erfahrene IBM i Entwickler:innen in diesem Projekt die Möglichkeit, ihr volles Potenzial einzubringen und modernste Technologie im Kontext der IBM i Plattform anzuwenden. Gleichzeitig wird REXEL Austria auch aktiv in den Aufbau und die Ausbildung von Junior-Entwickler:innen investieren, sodass die Handlungs- und Zukunftsfähigkeit der neuen Lösung über viele Jahre abgesichert werden.
PKS sorgt weiter für den störungsfreien Betrieb des Bestandssystems und hilft bei der Ausbildung der Nachwuchskräfte im Rahmen der iCademy. Außerdem fungiert PKS im Projekt PULSAR als Sparringspartner und unterstützt punktuell bei Bedarf auch hier.