In die heiße Phase
Eine Stunde blieb mir, bis der Link zu der Präsentation an Kunden verschickt werden würde und in dieser Zeit kam ich gut voran. Was auch immer in dieser Präsentation stand, würden sich die ersten Kunden ganz genau um 12 Uhr ansehen. 5 Minuten blieben mir noch, dann kam Clemens, einer unserer beiden Marketing-Jungs aus Wien, zu Hilfe. Zeitgleich arbeiteten wir an den letzten Folien, besserten Tippfehler aus und formulierten holprige Sätze um. Als die Uhr 12 schlug, war alles fertig. Nur die letzte Folie steckte mir wie ein Dorn im Auge. Alles was zu lesen war, war die Überschrift “Fazit” - sonst kein Inhalt.
Die ersten Kunden öffneten die Präsentation. Google Slides ließ uns beobachten, wie sie langsam durch die Folien zum Ende hinblättern. Gleichzeitig begannen wir an verschiedenen Absätzen des gleichen Fazits zu tippen. Die allerletzte Sekunde war es, in der wir die Präsentation fertigstellten. Selten war ich so gestresst, wie in dieser einen Stunde. Mein Kollege Bilal erzählte mir später, dass er während dieser Stunde zweimal erfolglos versuchte mich anzusprechen.
Schlüssel zum Erfolg: Kommunikation
Was war der Ursprung dieses Fehlers? Wie kam es zu dieser stressigen Stunde? Einerseits war es ganz einfach eine schlechte und ungenaue Kommunikation. Außerdem war es für mich wichtig, möglichst kompetent und entschlossen zu wirken. Gerade als Einsteiger hat man oft das Gefühl, selbst die simpelsten Aufgaben nicht erledigt zu bekommen, ohne mindestens einmal einen Kollegen um Hilfe zu bitten. Das sorgt für schlechte Kommunikation, da man auf Basis von Vermutungen arbeitet.
Ich will gerne zeigen, dass auf mich verlass ist. Ich möchte zeigen, dass ich harte Arbeit nicht scheue und ich möchte es dabei so wirken lassen, als sei das alles selbstverständlich. Der Satz: “Das wird zeitlich zu knapp, das schaffe ich nicht.” ist wohl einer, den viele Trainees oder Einsteiger oft noch lernen müssen. Das führt dazu, dass man übermäßig hart arbeitet und wie in meinem Fall sogar leider komplett am Ziel vorbeischießt.
An dieser Stelle ein Aufruf: Wenn Ihr jung seid, müsst Ihr nicht Eure fehlende Erfahrung mit übermäßigem Eifer wettmachen. Ihr könnt Euren Kollegen Löcher in den Bauch fragen, denn dafür sind Kollegen da. Wenn Ihr ein vergleichbares Verhalten bei einem jungen oder unerfahrenen Teammitglied bemerkt, geht auf ihn zu und bestärkt ihn. Dadurch schaffen wir alle ein angenehmeres und produktiveres Arbeitsklima. Wenn wir aufeinander achten und Fehler als so menschlich ansehen, wie sie es sind, können wir uns selbst und jeden anderen dazu ermutigen, neue Ideen einzubringen und unserer Arbeit eine persönliche Note mitgeben.
Ich finde das eine sehr schöne Vorstellung. Und ja, mir ist bewusst, dass der Fehler jetzt keiner im klassischen Sinne war, der der Firma tausende Euro gekostet hat. Aber um ehrlich zu sein, bin ich für meinen Teil verdammt froh, dass es aktuell so etwas nicht von mir zu berichten gibt. Wenn sich hier etwas ändert und ich die CLOUDPILOTS in die Verdammnis schicke, werde ich Euch natürlich über einen neuen Blogbeitrag darüber informieren!
Ich danke Euch einmal mehr für Eure Aufmerksamkeit. Ich hoffe, Ihr könnt etwas hiervon mitnehmen. Damit verabschiede ich mich. Ich wünsche Euch schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! Also bis demnächst, genießt Euren Tomatensaft und beachtet die Durchsagen der Flugbegleiter.
Liebe Grüße,
Euer Tom.
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